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Politik: Power-Otto

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Politiker und Journalisten haben eines gemeinsam: Sie sprechen und schreiben sehr gerne über sich in der dritten Person. Otto Schily hat sich dieser flotten Masche jüngst bedient.

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

Politiker und Journalisten haben eines gemeinsam: Sie sprechen und schreiben sehr gerne über sich in der dritten Person. Otto Schily hat sich dieser flotten Masche jüngst bedient. „Der Bundeskanzler ist von der Energie des Innenministers sehr überzeugt“, sagte er. Glauben Sie bitte der Autorin dieser Zeilen, damit wollte der Innenminister bescheiden und doch unverzichtbar wirken. Schauen wir uns den Satz noch einmal ein bisschen genauer an. Dabei entsteht pro Person eine Frage: Hat der Kanzler das wirklich gesagt? Und wenn ja, was meint er überhaupt mit „Energie“? Und wo hat Schily die her?

Dazu muss man wissen, dass Otto Schily zwar schon 71 Jahre alt ist, aber trotzdem für immer Innenminister sein will. Das ist sein gutes Recht. Er wurde ja schließlich gewählt. Wenn man genau hinschaut, ist das Innenministerium nämlich streng nach den Regeln der asiatischen Feng-Shui-Lehre konstruiert. Das bedeutet, es flirren dort jede Menge Energiefelder herum, die beackert werden müssen. Deswegen hat Schily, das nimmt der Kanzler an, viel zu viel Power, um nur zu Hause zu sitzen und Phoenix zu gucken. Wer weiß schon, was dann passieren würde. Am Ende würde er noch kriminell.

Otto Schily könnte stattdessen auch bei „Zapf Umzüge“ anheuern oder sich als Relocater für BKA-Beamte aus Meckenheim und Wiesbaden beschäftigen. Aber er hat schon verstanden: So schlecht ist es gar nicht, Innenminister zu sein.

Esther Kogelboom

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