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Politik: „Privat pflegen ist besser“

Familienforscherin rät zu Abschluss von Zusatzversicherungen

Berlin (I.B./deh). Die Pläne von Sozialministerin Ulla Schmidt (SPD) zur Reform der Pflegeversicherung sind am Sonntag auf Zustimmung gestoßen. Der SPDSozialpolitiker Peter Dreßen sagte dem Tagesspiegel: „Es ist besser, zu Hause zu pflegen als im Heim.“ Schmidt plant, die Zuschüsse für Heimplätze zugunsten pflegender Angehöriger zu kürzen. „Für viele Pflegebedürftigen ist das Heim nur eine allerletzte Alternative“, sagte der Berliner Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt, Hans-Wilhelm Pollmann, dem Tagesspiegel. Diese Verlagerung in Richtung ambulante Versorgung könne man erreichen, wenn die Zuschüsse zur Heimunterbringung gekürzt werden, sagte er. Pollmann erwartet aber nicht, dass dies die Pflegeversicherung wesentlich entlasten würde. Es gehe um einen pädagogischen Effekt: „Wenn die Angehörigen mehr zahlen müssen, entscheiden sie sich eher, die Pflegebedürftigen selbst zu pflegen, weil es für sie günstiger ist, als eine Unterbringung im Heim.“

Die Familienforscherin Gisela Erler forderte eine stärkere private Vorsorge für den Pflegefall. Schließlich sei die Pflegeversicherung kein „Vollkasko-Angebot“. Da sei es für Kinder oder Enkel überlegenswert, zusätzlich eine private Pflegeversicherung für die Eltern oder Großeltern abzuschließen, um am Ende nicht mit dem eigenen Vermögen einstehen zu müssen. Dagegen hält die SPD-Sozialexpertin Helga Kühn-Mengel mehr private Vorsorge vorläufig nicht für nötig, weil die Pflegeversicherung durch die geplante Reform auf lange Zeit stabilisiert werde.

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