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Politik: Prozess im Mordfall Lindh verzögert sich

Angeklagter wird weiter untersucht

Berlin/Stockholm (lem/Tsp). Der Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder der schwedischen Außenministerin Anna Lindh wird sich weiter verzögern. Wie der schwedische Rundfunk am Donnerstag berichtete, haben die mit einem psychiatrischen Gutachten beauftragten Rechtsmediziner mehr Zeit für die Untersuchung des 25jährigen Mijailo Mijailovic beantragt. Zur Begründung hieß es, dass die Untersuchungen sehr weitgehend seien und zudem aus Sicherheitsgründen in der Untersuchungshaft durchgeführt werden müssten. Das Gericht habe bereits zugestimmt. Das Gutachten soll nun spätestens am 9. März fertig sein. Der Prozess solle dann spätestens innerhalb einer Woche wieder aufgenommen werden.

Der aus Serbien stammende schwedische Staatsbürger Mijailovic hat in seinen Vernehmungen bereits gestanden, Lindh mit einem Messer angegriffen worden. Er sei dabei von „inneren Stimmen“ geleitet worden, gegen die er sich nicht habe wehren können. Mijailovic bestritt allerdings, dass er Lindh habe töten wollen. Die Staatsanwaltschaft beschuldigt ihn dagegen, die Tat mindestens eine Viertelstunde lang geplant und damit nicht im Affekt gehandelt zu haben. Das wäre Mord. Anna Lindh war am 10. September 2003 in einem Stockholmer Kaufhaus mit zehn Messerstichen schwer verletzt worden und einen Tag später gestorben. Mijailovic hatte die Tat zuerst geleugnet.

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