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Ralph Brinkhaus vor Porträts seiner Vorgänger.

© Bernd von Jutrczenka/dpa

Unions-Fraktionschef ohne Einfluss: Ralph Brinkhaus könnte bald um sein Amt kämpfen müssen

Ralph Brinkhaus sollte der Fraktion nach Volker Kauder mehr Gewicht verschaffen. Doch die interne Kritik an ihm wächst. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Ralph Brinkhaus, in zwei Tagen wird er 51, ist seit September 2018 Vorsitzender der Unions-Bundestagsfraktion. Und, hat‘s einer gemerkt? Inhaltlich keiner.

Seit seinem Wechsel an die Fraktionsspitze verbindet sich nicht eine wesentliche inhaltliche Initiative mit Brinkhaus' Namen. Dabei war das der treibende Grund: Brinkhaus sollte der Fraktion nach Volker Kauder mehr Eigengewicht verschaffen. Nun steht im Raum, ob er vielleicht doch eher ein Leichtgewicht ist, mindestens im Vergleich mit dem Vorgänger.

Volker Kauder war, nach 13 Jahren als Getreuer der Kanzlerin, dem Westfalen in der Fraktion überraschend unterlegen. Er beklagt sich nicht - aber immer mehr beklagen sich inzwischen über Brinkhaus. Denn der eine hatte immerhin noch Einfluss bei der Kanzlerin. Der andere hat nicht einmal das. Das ist eine B-Lösung.

Jetzt hat die Fraktion Kauder nicht mehr und auch sonst nichts davon.

Dass die Abgeordneten inzwischen mehr für sich selbst sprechen dürfen, hilft nicht, wenn der Vorsitzende solche Sachen sagt, dass mit einem Mal alle über ihn reden. Aber wie! Jüngstes Beispiel: Brinkhaus ruft Annegret Kramp-Karrenbauer zur Kanzlerkandidatin aus.

Und, hat er was gemerkt? Nicht nur, dass es keinen Zuspruch gab - es gibt jede Menge harten Widerspruch. Auch von Westfalen. Wenn das so weitergeht, wird Brinkhaus ähnlich wie AKK schneller als gedacht um sein Amt kämpfen müssen.

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