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Blick in den Newsroom der "Washington Post"

© AFP/Brendan Smialowski

USA: Rechte Gruppe scheitert mit fingierter Geschichte bei "Washington Post"

Eine Frau schilderte der "Washington Post" angebliches weiteres sexuelles Fehlverhalten des Senatskandidaten Roy Moore. Doch die Reporter entlarvten die Story als Falle der rechten Gruppe "Project Veritas".

Rechtsgerichtete Aktivisten haben offenbar die "Washington Post" mit einer fingierten Geschichte in die Falle locken wollen. Ziel der Aktion sei es gewesen, die Zeitung "zu täuschen und zu diskreditieren", sagte Chefredakteur Martin Baron am Montag (Ortszeit). Als Köder habe eine Frau gedient, die sich mit einer dramatischen Enthüllungsgeschichte über den wegen sexuellen Fehlverhaltens unter Druck geratenen republikanischen Senatskandidaten Roy Moore bei der Redaktion gemeldet habe.

Die Frau habe angegeben, Moore habe sie vor 25 Jahren, als sie noch ein Teenager gewesen sei, geschwängert. Die Schwangerschaft habe sie durch eine Abtreibung beendet. In mehreren Interviews mit der Redaktion habe sich die Frau dann aber in Widersprüche verstrickt, weswegen sich die Zeitung gegen eine Veröffentlichung entschieden habe.

Schließlich sei die Frau dabei beobachtet worden, wie sie die New Yorker Büroräume des "Project Veritas" betreten habe, erklärte die "Washington Post". Dahinter stehen rechte Aktivisten, die die so genannten Mainstream-Medien diskreditieren wollen.

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"Washington Post"-Chefredakteur Baron warf dem "Project Veritas" vor, seine Zeitung durch eine fingierte Geschichte in die "Falle" locken zu wollen. "Wegen unserer typischen journalistischen Sorgfalt haben wir uns aber nicht hinters Licht führen lassen", erklärte Baron.

Die "Washington Post" hatte als erstes Medium über den Vorwurf berichtet, dass der republikanische Senatskandidat Moore als junger Mann sexuelle Beziehungen zu minderjährigen Frauen gesucht habe. Die Zeitung zitierte die Aussagen mehrere betroffener Frauen, die auch von vielen Politikern aus Moores Partei als glaubwürdig eingestuft wurden. Der Politiker steht seitdem erheblich unter Druck. Bei der Wahl am 12. Dezember im Bundesstaat Alabama droht Moore eine Niederlage. (AFP)

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