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Tschetschenenführer Ramsan Kadyrow wird Generaloberst

© imago images / ITAR-TASS/Alexei Nikolsky

Russische Kriegsführung in der Ukraine: Putin ernennt „Bluthund“ Kadyrow zum Generaloberst

Der tschetschenische Machthaber Kadyrow erreicht den dritthöchsten Dienstgrad der Streitkräfte. Er ist für seine Brutalität bekannt – und kritisierte zuletzt das russische Verteidigungsministerium.

Inmitten militärischer Rückschläge in der Ukraine hat Wladimir Putin den autoritär herrschenden Machthaber der Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, zum Generaloberst befördert. Es ist der dritthöchste Dienstgrad im russischen Militär, hinter Marschall und Armeegeneral.

Das Dekret über seine Ernennung sei bereits veröffentlicht, er sei Putin „unglaublich dankbar“ für die „große Wertschätzung“, schrieb Kadyrow am Mittwoch im Online-Dienst Telegram.

Kadyrow hatte zuletzt mit Kritik an der Kriegsführung des russischen Verteidigungsministeriums auf sich aufmerksam gemacht „Wegen des Mangels an grundlegender militärischer Logistik haben wir heute mehrere Siedlungen und ein großes Gebiet aufgegeben“, schrieb er erst vergangenes Wochenende im selben Telegram-Kanal.

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Am Montag hatte Kadyrow angekündigt, drei heranwachsende Söhne zu Kämpfen in die Ukraine zu schicken. Er hatte zudem angesichts der Schwierigkeiten der russischen Armee gefordert, „Nuklearwaffen mit niedriger Sprengkraft“ einzusetzen. Zudem hatte Kadyrow einen anderen Generaloberst, Alexander Lapin, für dessen Rolle bei den Kämpfen um die kürzlich von ukrainischen Kräften eroberte Stadt Lyman kritisiert.

Kadyrow trägt den Beinamen „Putins Bluthund“

Der Kreml hatte am Montag den „heldenhaften Beitrag“ Kadyrows zur Offensive in der Ukraine gelobt. Der tschetschenische Präsident beteiligt sich daran seit ihrem Beginn intensiv. Tschetschenische Einheiten kämpfen im Land an der Seite der russischen Streitkräfte.

Darunter ist auch Kadyrows unter dem Namen „Kadyrowzy“ bekannte berüchtigte persönliche Miliz, die für ihre Brutalität bekannt ist. Sie soll unter anderem an den Gräueltaten in Butscha beteiligt gewesen sein. Der Tschetschenenführer selbst hat sich den Beinamen „Putins Bluthund“ gemacht. Er wird wegen seiner von schweren Menschenrechtsverletzungen geprägten Amtsführung seit Jahren von internationalen Nichtregierungsorganisationen kritisiert.

Kadyrow war vor seiner jetzigen Ernennung zum Generaloberst bereits dreimal zum General befördert worden - jeweils der Streitkräfte des Inneren, der Polizei und der Nationalgarde Tschetscheniens. (Tsp, dpa)

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