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TV-Duell: Sarkozy für Franzosen überzeugender

Beim gestrigen TV-Duell mit seiner Konkurrentin Ségolène Royal hat der Konservative Sarkozy offenbar die Mehrheit der Zuschauer auf seine Seite gezogen. Eine entsprechende Umfrage halten die Sozialisten allerdings nicht für "zuverlässig".

Paris - Beim TV-Duell zur zweiten Runde der französischen Präsidentschaftwahl haben die meisten Franzosen einer Umfrage zufolge Nicolas Sarkozy überzeugender empfunden als Ségolène Royal. 53 Prozent der Befragten gaben an, der Konservative sei am Vorabend "überzeugender" aufgetreten, wie eine Erhebung des Instituts Opinionway im Auftrag der Zeitung "Le Figaro" und des Nachrichtensenders LCI ergab. Nur 31 Prozent sagten das von Royal. 16 Prozent antworteten, keiner von beiden sei überzeugend gewesen oder enthielten sich. Royals Wahlkampfleiter Jean-Louis Bianco und François Rebsamen bestritten die "Zuverlässigkeit" der Befragung.

Für die Erhebung wurden 878 repräsentativ ausgewählte Erwachsene befragt, die das TV-Duell verfolgt hatten. Auch bei den Wählern des ausgeschiedenen Kandidaten François Bayrou galt Sarkozy als überzeugender (51 Prozent). Für die Sozialistin Royal gaben das nur 25 Prozent der Anhänger des Liberalen an, der in der ersten Wahlrunde am 22. April 6,8 Millionen Stimmen erhalten hatte. 24 Prozent fanden keinen der beiden überzeugend. Unter den Anhängern des ebenfalls im ersten Durchgang gescheiterten Rechtsextremen Jean-Marie Le Pen fanden 75 Prozent Sarkozy überzeugender. Royal fanden nur zehn Prozent gut und 15 Prozent keinen von beiden.

Als markantestes Ereignis der zwei Stunden und 40 Minuten dauernden Debatte bezeichneten die Umfrageteilnehmer den Schlagabtausch um Sarkozys Vorschlag für ein einklagbares Recht behinderter Kinder auf Einschulung in klassischen Schulen (55 Prozent der Antworten). Bianco und Rebsamen klagten, hinter der Veröffentlichung der Umfrage stünden politische "Manöver". Ohne etwa die Fehlermarge zu erläutern, werde Sarkozy zum Sieger des TV-Duells bei allen wirtschaftlichen und sozialen Themen erklärt, monierten Royals Wahlkampfschefs. (tso/AFP)

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