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Politik: Schulreform: In Hessen bald Lehrer ohne Referendariat

Hessen will künftig auch Lehrer ohne pädagogische Vorbildung unterrichten lassen. Im Mangelfach Informatik will Kultusministerin Karin Wolff (CDU) geeignete Bewerber ohne das bisher erforderliche Referendariat als Lehrer mit Angestelltenverträgen einstellen.

Hessen will künftig auch Lehrer ohne pädagogische Vorbildung unterrichten lassen. Im Mangelfach Informatik will Kultusministerin Karin Wolff (CDU) geeignete Bewerber ohne das bisher erforderliche Referendariat als Lehrer mit Angestelltenverträgen einstellen. Wenn sie sich nach einiger Zeit fest für diesen Beruf entschieden, sollten sie ein - möglicherweise verkürztes - Referendariat nachholen, sagte Wolff am Donnerstag.

Auch auf andere Weise will das Land verstärkt Quereinsteiger für den Lehrerberuf gewinnen. Hessen werde die in den vergangenen Jahren gestoppte Anwerbung von Handwerksmeistern für die Berufsschulen wieder aufnehmen, sagte Wolff. Der Lehrermangel in den naturwissenschaftlichen Fächern der allgemein bildenden Schulen könne es zudem demnächst erforderlich machen, Universitäts-Absolventen ohne Lehramtsabschluss - also mit Diplom- oder Magisterzeugnissen - ins Referendariat zu übernehmen. Auch aus den Fachhochschulen hofft Wolff, Lehrernachwuchs rekrutieren zu können. Interessenten müssen jedoch zuvor ein Aufbaustudium an einer Universität absolvieren.

Die im vergangenen Herbst begonnene, umstrittene bundesweite Anzeigenkampagne hat nach Angaben der Ministerin bisher 110 neue Lehrer nach Hessen gelockt. Diese Zusagen für den Einstellungstermin im Februar seien fest, viele andere Bewerbungsverfahren liefen noch. Ob alle ausgeschriebenen 400 Stellen besetzt werden könnten, werde sich voraussichtlich erst Ende Januar zeigen. Andere Bundesländer hatten gegen die hessische Anwerbe-Aktion protestiert.

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