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Politik: Seit 1993 streiten sich EU und USA um Bananen, Importbegrenzungen und Strafzölle

Der zum "Bananenkrieg" stilisierte Konflikt zwischen den USA und der EU ist eine der härtesten Auseinandersetzungen der beiden Wirtschaftsmächte. Als Schiedsrichter fungiert die Welthandelsorganisation (WTO).

Der zum "Bananenkrieg" stilisierte Konflikt zwischen den USA und der EU ist eine der härtesten Auseinandersetzungen der beiden Wirtschaftsmächte. Als Schiedsrichter fungiert die Welthandelsorganisation (WTO).

Der Konflikt: Der Kampf begann 1993: Die EU begrenzte Importe der gelben Frucht aus Mittel- und Südamerika, wo US-Multis wie Dole und Chiquita riesige Plantagen bewirtschaften. Gegenüber diesen Dollarbananen hätten die Klein-Bauern aus ehemaligen europäischen Kolonien in Afrika, der Karibik und dem Pazifik (AKP-Staaten) keine Chance, hieß es aus Brüssel.

Die Strafzölle: Auf Einfuhren von Dollarbananen, die über ein bestimmtes Kontingent hinausgingen, verhängte die EU Strafzölle. AKP-Bananen blieben zollfrei. Das zollbegünstigte Kontingent von Dollarbananen wurde nach einem bestimmten Schlüssel auf Importeure aufgeteilt. Handelshäuser, die vornehmlich mit Dollarbananen im Geschäft waren, fühlten sich durch das Verfahren benachteiligt. Verbraucherschützer klagten, die EU verteuere die Bananen in deutschen Geschäften um ein Drittel. Gegen das EU-System klagten die USA und mittelamerikanische Staaten. Die WTO gab ihnen Recht. Daraufhin stellte die EU ein modifiziertes System vor, das nach Ansicht der USA wieder gegen internationales Recht verstieß. Die WTO erlaubte Washington im April, als Gegenmaßnahme Strafzölle auf europäische Produkte im Wert von 191,4 Millionen Dollar zu verhängen. Die EU besserte jetzt erneut nach.

jdh

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