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Die Anschläge wurden vor dem Bildungminietrium im Zentrum von Mogadischu verübt.

© Hassan Ali Elmi/AFP

Update

Selbstmordanschläge erschüttern Mogadischu: Zahl der Toten bei Terrorangriffen in Somalia steigt auf 120

Vor dem Bildungsministerium in Mogadischu explodieren zwei Wagen. Mindestens 120 Menschen wurden getötet, über 300 verletzt. Die islamistische Terrormiliz Al-Shabaab reklamiert den Angriff für sich.

Die Zahl der Todesopfer nach den Terroranschlägen am vergangenen Samstag in Somalias Hauptstadt Mogadischu ist auf 120 gestiegen. Das bestätigte der somalische Gesundheitsminister Ali Haji am Montagabend im Staatsfernsehen. Über 300 Menschen seien verletzt worden.

Am Samstag hatten zwei Selbstmordattentäter vor dem Bildungsministerium im Zentrum der Hauptstadt Mogadischu zwei Autobomben gezündet. Die islamistische Terrormiliz Al-Shabaab reklamierte den Angriff für sich. Der Anschlag ist der schwerste Terroranschlag im Land seit rund fünf Jahren.

Zwei mit Sprengstoff beladene Wagen waren am Samstag kurz nacheinander nahe der belebten Zobe-Kreuzung bei einem Angriff explodiert, der auf das Bildungsministerium abzielte. Auch Schüsse fielen. Die Fenster nahegelegener Gebäude zerbarsten von der Detonation, Splitter flogen durch die Luft.

Nach Angaben von Premierminister Hamsa Abdi Barre bemüht sich die Regierung um mehr Informationen zu den Opfern. Die meisten seien Zivilisten, sagte der Polizeisprecher. Nach seinen Angaben gab es vier Angreifer, die ebenfalls zu Tode kamen.

Nach Autobombenexplosionen in Mogadischu, der Hauptstadt von Somalias, wurden Fahrzeuge und Gebäude beschädigt.

© Foto: IMAGO/Xinhua/Hassan Bashi

An der Zobe-Kreuzung war bereits im Oktober 2017 ein mit Sprengstoff bepackter Lastwagen in die Luft gegangen. Dabei waren damals 512 Menschen gestorben und mehr als 290 verletzt worden. Es sei „derselbe Ort, und dieselben unschuldigen Menschen“ würden hineingezogen, erklärte Präsident Mohamud. „Dies ist nicht richtig. So Gott will, werden sie nicht in der Lage sein, einen weiteren Zobe-Vorfall zu begehen.“

Die islamistische Terrormiliz Al-Shabaab kontrolliert weite Teile des Landes

Die Shabaab-Terroristen kontrollieren weite Teile im Zentrum und Süden Somalias. Die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbündete Miliz kämpft seit 2007 gegen die von der internationalen Gemeinschaft unterstützte somalische Regierung. Sie verübt häufig Angriffe auf die Zivilbevölkerung, Regierungsbeamte, Geschäftsleute und Journalisten.

Laut Experten hat Al-Shabaab mittlerweile seine Strategie geändert und setzt erneut verstärkt auf Terroranschläge. Am Wochenende war etwa eine dreitägige Konferenz der Regierung zu Ende gegangen, um den Kampf gegen den Terrorismus zu verstärken. Auch mit Anschlägen gegen ausgewählte Clanälteste will die Miliz die militärische Offensive brechen.

Seit mehreren Monaten geht die Regierung in Mogadischu mit einer militärischen Offensive gegen Al-Shabaab vor. Mit Unterstützung von bewaffneten Clans und Zivilisten konnte das somalische Militär zuletzt große Gebietsgewinne erreichen, die Terroristen beherrschen aber weiter große ländliche Gebiete des ostafrikanischen Landes. Somalia am Horn von Afrika gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. (dpa, AFP)

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