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Gerhard Schröder war 1963 in die SPD eingetreten und ist Mitglied im Ortsverein Hannover Oststadt-Zoo (Archivbild).

© dpa/Kay Nietfeld

SPD-Jubiläum von Gerhard Schröder: Hannovers früherer Oberbürgermeister will Ehrung übernehmen

Der SPD-Ortsverein von Altkanzler Schröder debattiert über dessen 60-jähriges Parteijubiläum. Nun hat Herbert Schmalstieg angeboten, die Ehrung zu übernehmen.

Im Streit über das SPD-Jubiläum von Altkanzler Gerhard Schröder hat Hannovers früherer Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg angeboten, die Ehrung zur 60-jährigen Parteimitgliedschaft zu übernehmen. Das sagte Schmalstieg der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag.

„Ich finde die Debatte, die der Ortsverein angestrebt hat, völlig daneben“, sagte Schmalstieg. Die Debatte habe der SPD geschadet. Zuvor hatte die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ darüber berichtet.

Der umstrittene Altkanzler war 1963 in die SPD eingetreten und ist Mitglied im Ortsverein Hannover Oststadt-Zoo. Der Ortsverein hatte bei einer Versammlung bereits darüber diskutiert und sich noch nicht einigen können, ob sie auf die eigentlich übliche Ehrung verzichten wollen. Ende August will der Ortsverein erneut darüber beraten.

Ein Sprecher des SPD-Landesverbands sagte auf Anfrage, eine Ehrung zur 60-jährigen Parteimitgliedschaft stehe jedem Mitglied zu. Dabei seien verschiedene Umsetzungen denkbar, auch eine persönliche Übergabe durch beauftragte Mitglieder. Der jeweilige Ortsverein entscheide, in welchem Rahmen dies passieren soll. Eine Empfehlung des Landesverbands sei nicht erfolgt.

Auch Schmalstiegs Frau will bei der Ehrung teilnehmen

Ein Datum für die Ehrung stehe noch nicht fest, sagte Schmalstieg. Seine Frau Heidrun Merk werde bei der Ehrung ebenfalls dabei sein. Sie war während Schröders Zeit als niedersächsischer Ministerpräsident Justiz- und Europaministerin.

Schröder gilt als enger Freund von Russlands Machthaber Wladimir Putin und war über Jahre für russische Energiekonzerne aktiv. Insbesondere seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine steht Schröder in der Kritik – auch in der eigenen Partei.

Trotz seiner Russland-Nähe darf Schröder in der Partei bleiben. Die Anträge auf Berufung gegen eine entsprechende Entscheidung der SPD-Schiedskommission in Hannover wurden Mitte Mai von der Bundesschiedskommission in letzter Instanz als unzulässig zurückgewiesen. (dpa)

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