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Eine verschleierte Frau mit Nikab (Symbolbild).

© Charles Platiau/REUTERS

Streit um Verschleierung: Kieler Studentin will Recht auf Nikab erstreiten

An der Universität Kiel gibt es Streit über den Gesichtsschleier Nikab. Die Uni-Leitung hatte ein Verbot erlassen, eine Studentin will vor Gericht ziehen.

Der Streit um das Vollverschleierungs-Verbot in Lehrveranstaltungen der Universität Kiel könnte einem Medienbericht zufolge in die nächste Runde gehen. Eine betroffene Studentin und Nikab-Trägerin wolle „auf alle Fälle“ juristisch gegen das Verbot der Christian-Albrechts-Universität vorgehen, berichteten die „Kieler Nachrichten“. Die zum Islam konvertierte Deutsche sagte der Zeitung, es hätten sich bereits mehrere Anwälte dieses Falles angenommen. Ein Verein, der sich für religiös Diskriminierte einsetze, unterstütze sie finanziell.

Die zum Islam konvertierte Studentin war von einem Uni-Dozenten zurechtgewiesen worden, nachdem sie mit Gesichtsschleier zu einem Tutorium erschienen war.

"Argumentativ haltlos"

Das Uni-Präsidium hatte das Verbot am 29. Januar erlassen. Es solle dafür Sorge tragen, „dass die Mindestvoraussetzungen für die zur Erfüllung universitärer Aufgaben erforderliche Kommunikation in Forschung, Lehre und Verwaltung sichergestellt sind“. Dazu gehöre die offene Kommunikation, welche „auch auf Mimik und Gestik beruht“. Daher dürfe ein Gesichtsschleier „in Lehrveranstaltungen, Prüfungen und Gesprächen, die sich auf Studium, Lehre und Beratung im weitesten Sinne beziehen, nicht getragen werden“.

Diese Argumentation hält die Studentin, die sich selbst Katharina K. nennt, für „überzogen, symbolisch und argumentativ haltlos“. Das Grundgesetz stehe für persönliche Freiheit, Toleranz und Diversität. (dpa, KNA)

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