
© AFP/Jens Schlueter
Teilweise vermummt und mit Pyrotechnik: Hunderte Menschen protestieren in Leipzig, Erfurt und Dresden gegen AfD
Aufgrund des Rechtsrucks nach den Wahlerfolgen der AfD sind in Thüringen und Sachsen viele Menschen auf die Straße gegangen. Allein in Leipzig waren es etwa 800 Demonstranten.
Stand:
Nach den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen haben in Leipzig und Erfurt am Sonntagabend jeweils Hunderte Menschen gegen einen Rechtsruck und die AfD protestiert.
In Erfurt versammelten sich nach Polizeiangaben etwa 500 Demonstranten aus dem linken Spektrum am Landtag. Angemeldet hatte den Protest unter dem Motto „Konsequent Antifaschistisch“ das Bündnis „Auf die Plätze“. Später zogen die Demonstranten um die Altstadt. Dabei hatten sich laut Polizei auch einzelne Demonstranten vorübergehend vermummt.
In Leipzig versammelten sich am Sonntagabend vor dem Neuen Rathaus nach Veranstalterangaben etwa 800 Menschen zu Protesten gegen die AfD. Zuvor waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in drei Demonstrationen aus dem Osten, Süden und Westen der Stadt in die Innenstadt gezogen. Dazu aufgerufen hatten das linke Netzwerk „Leipzig nimmt Platz“ und die Leipziger „Omas gegen Rechts“.
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In Dresden versammelten sich nach Informationen der „Bild“-Zeitung etwa 600 Demonstranten, die ebenfalls teilweise vermummt waren. Demnach zündeten sie immer wieder Pyrotechnik und skandierten antifachistische Parolen.
Auch im weit entfernten Hamburg gingen Hunderte Menschen gegen die AfD auf die Straßen. Unter dem Motto „Ob Thüringen oder Hamburg: Kein Fußbreit der AfD!“ machten sich am Sonntagabend rund 750 Menschen vom Startpunkt Reesendammbrücke aus auf den Weg. Sie zogen bis vor die Hamburger AfD-Parteizentrale an der Schmiedestraße. Nach Angaben der Polizei verlief der Protest „ziemlich entspannt“.
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Die AfD lag in beiden Bundesländern Hochrechnungen zufolge bei Werten knapp über 30 Prozent. In Sachsen lag die AfD demnach mit 30,8 Prozent knapp hinter der CDU mit 31,8 Prozent. In Thüringen gewann die AfD die Landtagswahl deutlich mit 32,9 Prozent vor der CDU mit 23,7 Prozent.
Der Landeswahlleiter in Sachsen hatte das vorläufige Ergebnis der Landtagswahl am Montagrmogen korrigiert. Demnach kommt die AfD auf 40 der 120 Sitze im Landtag und damit einen weniger als bisher errechnet. Damit verfügt die als rechtsextremistisch eingestufte Partei im Landtag nicht über eine Sperrminorität. Mit 41 Sitzen hätte sie verhindern können, dass wichtige Beschlüsse im Landtag mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit gefasst werden können.
Der Landeswahlleiter begründete die Korrektur mit einem Softwarefehler. „Nach den errungenen Stimmen haben danach die Grünen und die SPD je einen Sitz mehr und die CDU und die AfD einen Sitz weniger als angegeben“, erklärte der Wahlleiter.
Beide AfD-Landesverbände werden vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft. In Sachsen waren knapp 3,3 Millionen, in Thüringen knapp 1,7 Millionen Bürgerinnen und Bürger zur Wahl aufgerufen. (epd, Tsp)
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