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Politik: Tote bei Gefecht an pakistanischer Grenze

Im Grenzkonflikt zwischen Indien und Pakistan hat es am Sonntag mindestens zwei Tote gegeben. Beim Beschuss eines indischen Grenzpostens von pakistanischem Gebiet aus wurden zwei Soldaten getötet, wie die indischen Streitkräfte mitteilten.

Im Grenzkonflikt zwischen Indien und Pakistan hat es am Sonntag mindestens zwei Tote gegeben. Beim Beschuss eines indischen Grenzpostens von pakistanischem Gebiet aus wurden zwei Soldaten getötet, wie die indischen Streitkräfte mitteilten. Sieben weitere seien verletzt worden. Bereits am Samstag hatte es an 44 Grenzposten des Unionsstaats Jammu-Kaschmir heftige Schusswechsel gegeben, wie die indische Nachrichtenagentur Uni berichtete. Zudem berichtete Uni, im indischen Teil Kaschmirs seien ein Politiker der regierenden Regionalpartei und ein angeblicher Moslem-Rebell getötet worden. Mutmaßliche Moslem-Rebellen drangen am Samstagabend in das Haus von Abdul Rashid Dar in Sogam ein und erschossen ihn. Er gehörte zur Nationalkonferenz von Regionalregierungschef Farooq Abdullah.

Der Grenzvorfall ereignete sich beim Ort Bain Galahar 40 Kilometer südwestlich der Stadt Jammu. "Das war eine grundlose Aktion", sagte ein Sprecher der indischen Grenztruppen. "Wir haben den Vorfall mit Besorgnis zur Kenntnis genommen. Es könnte sich um pakistanische Wildhüter gehandelt haben, aber es sieht mehr danach aus, als ob es reguläre Soldaten waren." Von der pakistanischen Armee gab es zunächst keine Stellungnahme. Die Streitkräfte beider Staaten befinden sich seit Tagen in erhöhter Alarmbereitschaft. Der pakistanische Militärmachthaber Pervez Musharraf machte Indien für die Verschlechterung der Lage verantwortlich. Musharraf sprach bei einem Besuch in der chinesischen Stadt Xian von einer "sehr arroganten und reflexartigen Antwort der indischen Regierung". Islamabad plane aber keine Gegenmaßnahmen.

Aktuell Newsticker: Schlagzeilen aus aller Welt Newsticker: Politik Indien hatte am Freitag seinen Botschafter aus dem Nachbarland abgezogen und angekündigt, ab dem 1. Januar alle Bus- und Bahnverbindungen zu unterbrechen. Indien macht Pakistan für den blutigen Überfall auf das Parlament in Neu-Delhi vor gut einer Woche verantwortlich, bei dem 14 Menschen getötet wurden. Pakistan hat die Vorwürfe zurückgewiesen.

US-Präsident George W. Bush forderte Musharraf auf, gegen eine der beiden islamistischen Organisationen vorzugehen, die den Anschlag laut indischer Darstellung ausführten. Die US-Regierung setzte die Gruppe Lashkar-e-Tayyaba auf ihre Liste terroristischer Organisationen. Pakistan hat den USA zugesichert, die Konten von Terrororganisationen einzufrieren, die von pakistanischem Gebiet aus operieren. Das indische Außenministerium erklärte, die internationale Gemeinschaft werde Pakistan daran messen, welche Schritte es unternehme.

Kaschmir ist zwischen Indien und Pakistan geteilt. Bei Kämpfen zwischen moslemischen Untergrundkämpfern und indischen Regierungstruppen in Jammu-Kaschmir sind seit 1989 mindestens 30 000 Menschen getötet worden. Indien wirft Pakistan vor, Rebellengruppen in Kaschmir zu unterstützen. Die beiden verfeindeten Atommächte haben seit der Unabhängigkeit von Großbritannien wegen des geteilten Kaschmirs zwei Kriege gegeneinander geführt.

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