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Politik: Trittin fordert einen klaren Zeitplan - "Verbot gefährlicher Chemikalien nötig"

Bundesumweltminister Jürgen Trittin und der Direktor des UN-Umweltprogramms, Klaus Töpfer, haben ein vollständiges weltweites Verbot der zwölf gefährlichsten Chemikalien gefordert. Zu Beginn einer UN-Konferenz über die Bekämpfung dauerhafter organischer Schadstoffe rief Töpfer in Bonn die Vertreter aus 110 Ländern auf, sich auf die Abschaffung der "Dauergifte" zu einigen.

Bundesumweltminister Jürgen Trittin und der Direktor des UN-Umweltprogramms, Klaus Töpfer, haben ein vollständiges weltweites Verbot der zwölf gefährlichsten Chemikalien gefordert. Zu Beginn einer UN-Konferenz über die Bekämpfung dauerhafter organischer Schadstoffe rief Töpfer in Bonn die Vertreter aus 110 Ländern auf, sich auf die Abschaffung der "Dauergifte" zu einigen. Trittin forderte einen klaren Zeitplan. Der Vertrag soll im Jahr 2001 in Stockholm unterzeichnet werden. Die Europäische Union setzt sich für ein Produktions- und Anwendungsverbot dieser Umweltgifte ein.

Zu dem so genannten schmutzigen Dutzend gehören neun Pestizide, darunter DDT, PCB sowie die Nebenprodukte Dioxine und Furane. Die Substanzen führen beim Menschen zu Vergiftungen, Krebs sowie Störungen des Hormon- und Immunsystems. Die Dauergifte lagern sich nach jahrelangem Wandern in der Luft oder mit den Meeresströmungen bevorzugt in kalten Regionen ab. In der Arktis wurden hohe Schadstoffkonzentrationen in der Muttermilch von Inuitfrauen gemessen. Auch die Zunahme der Missbildungen an Eisbärbabys wird auf die Gifte zurückgeführt.

Die Mehrheit der Stoffe ist innerhalb der EU bereits seit 20 Jahren verboten. Zum Teil wurde die Produktion in Entwicklungsländer verlagert. Nach Einschätzung von Trittin geht es deshalb bei den Verhandlungen bis zum 25. März in Bonn in erster Linie um Technologie- und Finanztransfer von den Industriestaaten in Entwicklungsländer. Denn auch mögliche Ersatzstoffe für die hochgefährlichen Dauergifte befänden sich im Besitz der Industrieländer.

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