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Friedensbemühungen für Afghanistan: Trump bezeichnet Verhandlungen mit den Taliban als „tot“
Erst sagt der US-Präsident ein angebliches Geheimtreffen mit wichtigen Taliban-Führern ab. Nun äußert er sich mit klaren Worten zum Stand der Dinge.
Nach der Absage seines geplanten Treffens mit hochrangigen Taliban-Vertretern hat US-Präsident Donald Trump die Verhandlungen mit den Aufständischen als „tot“ bezeichnet. „Sie sind tot, was mich angeht“, sagte Trump am Montag vor Reportern im Weißen Haus. Der Präsident machte deutlich, dass er weiter einen Abzug der US-Truppen aus Afghanistan anstrebt, nannte aber keinen Zeitplan. „Wir würden gerne gehen, aber wir werden zur richtigen Zeit gehen.“
Trump sagte, die USA hätten die Taliban in Afghanistan in den vergangenen vier Tagen stärker angegriffen als in den vergangenen zehn Jahren. Der Präsident kritisierte, die USA seien seit langer Zeit die „Polizisten“ in Afghanistan. Die dortige Regierung müsse mehr Verantwortung übernehmen. Trump betonte, die Idee des geplanten Treffens sei seine gewesen. „Und es war meine Idee, es abzusagen.“
Trump hatte am Samstagabend auf Twitter mitgeteilt, er habe ursprünglich für Sonntag in Camp David geheime Treffen mit den Taliban und - getrennt davon - mit Afghanistans Präsident Aschraf Ghani geplant. Wegen eines tödlichen Anschlags der Taliban in der afghanischen Hauptstadt Kabul habe er die Treffen und die „Friedensverhandlungen“ abgesagt. Bei dem Anschlag war auch ein US-Soldat getötet worden. (dpa)