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Umfrage nach Ramelow-Vorschlag: Große Mehrheit gegen neue Hymne und Flagge
Die meisten Deutschen lehnen die Idee von Bundestagsvizepräsident Bodo Ramelow für neue Nationalsymbole ab. Deutliche Unterschiede gibt es aber zwischen den Anhängern verschiedener Parteien.
Stand:
Hat Deutschland ein Problem mit seinen Nationalsymbolen? Ja, findet Bodo Ramelow (Linke). Viele Ostdeutsche könnten mit „Einigkeit und Recht und Freiheit“ wenig anfangen, ebenso mit Schwarz-Rot-Gold. Es fehle an gemeinsamer Identität zwischen Ost und West. Ramelow schlug daher vor, über die Symbole im Verbund mit der Frage abstimmen zu lassen, ob sich Deutschland eine neue Verfassung geben sollte.
Die Deutschen sehen es mit großer Mehrheit anders, wie eine exklusive Befragung von Civey im Auftrag des Tagesspiegels zeigt: 79 Prozent der Befragten sprechen sich gegen eine neue Nationalhymne aus, 10 Prozent sind unentschieden, 11 Prozent dafür.
Deutliche Unterschiede zeigen sich aber zwischen Ost und West. 25 Prozent der Ostdeutschen befürworten eine Änderung der Hymne, während es im Westen nur acht Prozent sind. Ramelows Analyse ist also nicht völlig von der Hand zu weisen.
Doch nicht in allen Parteianhängerschaften findet die aktuelle Hymne eine Mehrheit. Besonders die Wählerinnen und Wähler der Linken und des BSW fremdeln. Auch die Anhänger der Grünen zeigen sich in der Frage gespalten. Deutliche Zustimmung für die Hymne herrscht dagegen bei den Wählern der Union, sowie von AfD und FDP.
86 Prozent gegen eine neue Deutschlandflagge
Noch deutlicher fällt das Votum zur Flagge aus. 86 Prozent der Deutschen wünschen sich keine Veränderung, nur neun Prozent sind dafür. Einzig die Wählerinnen und Wähler der Linken lehnen Ramelows Vorschlag nicht mehrheitlich ab. Sie sind zu 37 Prozent für, zu 44 Prozent gegen eine neue Flagge.
Erneut werden aber Unterschiede zwischen Ost und West offenbar, wenn auch weniger deutlich als bei den Meinungen zur Hymne. Während sich im Westen nur sechs Prozent der Befragten den Abschied von Schwarz-Rot-Gold wünschen, sind es im Osten immerhin 19 Prozent.
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