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Ein Wolf im Wildpark.

© Jörn Perske/dpa

Update

"Lex Wolf": Umweltministerin Schulze will Abschuss von Wölfen erleichtern

Wenn ein Wolf "ernste landwirtschaftliche Schäden" verursacht, soll er in Zukunft abgeschossen werden dürfen. Dafür soll es eine Gesetzesänderung geben.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) will durch eine Gesetzesänderung den Abschuss von Wölfen erleichtern. "Wenn Wölfe mehrfach Schutzzäune überwinden oder Menschen zu nahe kommen, muss man sie auch abschießen dürfen", sagte Schulze der "Bild am Sonntag". Das wolle sie mit einer "Lex Wolf" klarstellen.

Konkret soll dem Bericht zufolge ein Wolf künftig bereits geschossen werden dürfen, wenn er "ernste landwirtschaftliche Schäden" verursacht. "Damit schaffe ich für die Schafshalter Rechtsklarheit und mache deutlich, dass auch Hobbyschäfer entschädigt werden können", sagte Schulze.

Die "Lex Wolf" sehe außerdem ein Fütterungsverbot für Wölfe vor. So würden die Wölfe in die Nähe von Wohngebieten gelockt, "und da gehören sie nicht hin." Schulze will die Klarstellung im Gesetz so schnell wie möglich umsetzen. "Es fehlt nur noch die Zustimmung der CDU", sagte die SPD-Politikerin.

Wölfe sind strengstens geschützt und dürfen nur ausnahmsweise mit behördlicher Erlaubnis gejagt werden. Dabei gelten strikte Regeln und Voraussetzungen.

Die hierzulande ehemals ausgerotteten Wölfe breiten sich seit Jahren wieder aus. Das sorgt für Konflikte, vor allem mit Haltern von Weidetieren. Auch in der Politik wird seit einiger Zeit darüber gestritten, wie mit der wachsenden Zahl von Wölfen umgegangen werden soll.

Die Grünen wandten sich gegen den Vorschlag der Umweltministerin. Die Pläne seien "eine Breitseite gegen den Naturschutz, denn damit trifft Frau Schulze nicht nur den Wolf, sondern auch andere geschützte Arten", sagte die Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen-Bundestagsfraktion, Steffi Lemke, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Der "Lex Wolf" werde die Forderung nach einer "Lex Biber" und einer "Lex Fischotter" folgen.

Lemke kritisierte, dass Union und SPD die für das finanzielle Überleben der Schafhaltung in Deutschland notwendige Weidetierpämie "bis heute" verhinderten. An der Existenzkrise der Schafhaltung werde sich deshalb auch durch Schulzes Plan nichts ändern. (AFP)

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