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Politik: UN-Bericht: Zahl der Hungernden sinkt nur langsam

Berlin (cir). Rund 815 Millionen Menschen sind unterernährt, 777 Millionen von ihnen leben laut dem neuen "Weltbericht zu Hunger und Unterernährung 2001" der Ernährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) in Entwicklungsländern.

Berlin (cir). Rund 815 Millionen Menschen sind unterernährt, 777 Millionen von ihnen leben laut dem neuen "Weltbericht zu Hunger und Unterernährung 2001" der Ernährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) in Entwicklungsländern. "Es ist unwahrscheinlich, dass die Zahl der Hungernden bis 2015 auf 400 Millionen halbiert werden kann", sagte Volker Hausmann von der Deutschen Welthungerhilfe in Berlin. Vor fünf Jahren hatte sich die Welternährungkonferenz dieses Ziel gesetzt. Bleibt es bei dem bisher vorgelegten Tempo, scheint Hausmann das Jahr 2060 realistischer.

Die FAO hat zum ersten Mal die "Gewinner" und "Verlierer" im Kampf gegen den Hunger aufgelistet, Fortschritte haben afrikanische Länder wie der Tschad, Togo oder Ghana gemacht. Dennoch sagte Josef Schmidhuber von der FAO, "das Afrika südlich der Sahara" sei "auf absehbare Zeit" am stärksten vom Welthunger betroffen, gefolgt von Südasien. Wegen seiner großen Bevölkerung ist China nach Indien das Land mit den meisten Unterernährten. Am schlechtesten schneidet die Demokratische Republik Kongo ab. Die sich weiter ausbreitende Aids-Epedemie werde das Hungerproblem in vielen Ländern verschärfen, betonte Schmidhuber."Nahrung muss produziert werden, wo sie gebraucht wird", erklärte der FAO-Mitarbeiter. Entwicklungspolitik müsse besonders die Landwirtschaft fördern, europaweit sei eine stärkere Zusammenarbeit notwendig. Im Hinblick auf den Welternährungsgipfel im November sagte Schmidhuber: "Hungerbekämpfung bedeutet auch Bekämpfung von Gewalt und Krisen weltweit."

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