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Politik: Unverdrossen

Nach Ansicht des Politikwissenschaftlers Peter Lösche geht der Mitgliederschwund der deutschen Parteien nicht in erster Linie auf eine wachsende und oft beklagte Politikverdrossenheit der Bürger zurück. Zwar spielten auch Parteiaustritte „aus politischen Gründen“ eine Rolle, wie derzeit etwa bei der SPD zu beobachten sei, sagte Lösche.

Nach Ansicht des Politikwissenschaftlers Peter Lösche geht der Mitgliederschwund der deutschen Parteien nicht in erster Linie auf eine wachsende und oft beklagte Politikverdrossenheit der Bürger zurück. Zwar spielten auch Parteiaustritte „aus politischen Gründen“ eine Rolle, wie derzeit etwa bei der SPD zu beobachten sei, sagte Lösche. Zu den „Hauptgründen“ für die Mitgliederverluste zähle dies jedoch nicht. Wichtiger sei die „strukturelle Überalterung“ in den betroffenen Parteien. Der Göttinger Parteienforscher erinnerte an den „enormen“ Mitgliederzuwachs in den 70er Jahren. So habe die SPD damals etwa die Millionengrenze überschritten, und die CDU sei „überhaupt erst zu einer richtigen Mitgliederpartei geworden“. Diese Jahrgänge bildeten nun den hohen Anteil der über 60Jährigen bei den Parteien. Auch unterscheidet Lösche dabei zwischen Parteien- und Politikverdrossenheit. Während die Zufriedenheit mit den Parteien offenbar sinke, habe es in der Geschichte noch nie ein „solches politisches Engagement“ der Deutschen gegeben wie derzeit, wenn man die Mitarbeit in Bürgerinitiativen oder Nichtregierungsorganisationen einbeziehe.ddp

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