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US-Präsident Donald Trump und der übergelaufene Jeff Van Drew

© Reuters/Joshua Roberts

Kurz nach Impeachment-Votum: US-Demokrat wechselt zu Trumps Republikanern

„Das passt einfach besser zu mir“: Der demokratische Abgeordnete Van Drew läuft zu Donald Trump über. Der US-Präsident freut sich über den Zuwachs.

Einen Tag nach dem historischen Impeachment-Votum im US-Repräsentantenhaus hat der demokratische Abgeordnete Jeff Van Drew bei einem Besuch im Weißen Haus seinen Übertritt zu den Republikanern verkündet. US-Präsident Donald Trump empfing Van Drew am Donnerstag im Oval Office und sagte, dies sei eine große Ehre.

Der Abgeordnete aus New Jersey sagte mit Blick auf seinen Parteiwechsel zu Trumps Republikanern: „Ich glaube, das passt einfach besser zu mir.“ Van Drew sagte dem Präsidenten seine unerschütterliche Unterstützung zu. Trump wiederum lobte seinen neuen Parteikollegen und sagte, dieser sei ein großartiger Zuwachs für die Republikaner.

Van Drew vertritt im Repräsentantenhaus einen ehemals republikanischen Bezirk, in dem Trump als beliebt gilt. Demokratische Kritiker werfen Van Drew vor, dass ein Parteiwechsel vor allem dem politischen Selbsterhalt diene.

„Das ist eine große Sache“

Bereits vor wenigen Tagen waren Van Drews Seitenwechsel-Pläne bekannt geworden. Mit der eigentlichen Verkündung wartete der Abgeordnete aber bis kurz nach der Abstimmung über die offizielle Eröffnung eines Amtsenthebungsverfahrens gegen Trump.

Mit der Mehrheit der Demokraten hatte die Kammer am Mittwochabend (Ortszeit) dafür gestimmt, dass sich Trump sowohl wegen Machtmissbrauchs als auch wegen Behinderung der Kongress-Ermittlungen in einem Impeachment-Verfahren im Senat verantworten muss. Van Drew votierte bei den Abstimmungen über die zwei Anklagepunkte jeweils mit Nein - und bewegte sich damit auf Linie der Republikaner. „Wir hatten großes Glück“, sagte Trump dazu. „Er hat gestern in unserem Sinne abgestimmt.“

Die Demokraten haben eine komfortable Mehrheit im Repräsentantenhaus. Der Seitenwechsel Van Drews hat keinen Einfluss auf die Mehrheitsverhältnisse. Der republikanische Minderheitsführer im Repräsentantenhaus, Kevin McCarthy, sagte bei dem Treffen im Oval Office, es komme nicht oft vor, dass ein Abgeordneter von der Mehrheit zur Minderheit wechsele. „Das ist eine große Sache.“ (dpa)

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