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Afghanistan: US-Militär fliegt Amokläufer aus Afghanistan aus

Nach dem Massaker eines US-Soldaten an 16 Zivilisten in Afghanistan ist der Amokschütze außer Landes gebracht worden. Das afghanische Parlament hatte gefordert, den Schützen vor ein öffentliches Tribunal zu stellen.

Der US-Soldat, der bei einem Amoklauf 16 Zivilisten in Afghanistan getötet haben soll, ist außer Landes gebracht worden. Da das US-Militär in Afghanistan über keine passende Gefangeneneinrichtung verfüge, in der er festgehalten werden könne, sei er auf „juristische Empfehlung“ ausgeflogen worden, sagte ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums in Washington, ohne den neuen Aufenthaltsort des 38-Jährigen zu nennen.

Dem Soldaten wird vorgeworfen, am vergangenen Sonntag in zwei Dörfern der Provinz Kandahar 16 Menschen getötet zu haben, darunter drei Frauen und neun Kinder. Nach der Tat war er in seinen Stützpunkt zurückgekehrt und hatte sich gestellt.

Die Tat sorgte für einen Streit zwischen den Behörden beider Länder darüber, ob der Mann in Afghanistan oder vor einem US-Militärgericht zur Verantwortung gezogen werden soll. Während das Parlament in Kabul einen öffentlichen Prozess in Afghanistan forderte, bestand das Pentagon darauf, ihn von einem US-Militärgericht aburteilen zu lassen. Einem weiteren Sprecher des US-Verteidigungsministeriums zufolge sehen Vereinbarungen zwischen Kabul und Washington aber eindeutig vor, dass US-Soldaten bei Verbrechen vor US-Militärgerichte gestellt werden. (AFP)

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