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Energie-Streit: Venezuela will weiter Erdöl an USA liefern

Während die Verstaatlichung von Wirtschaftszweigen in Venezuela weitergeht, will das Land seine Drohung, den USA den Ölhahn abzudrehen, vorerst nicht wahr machen.

Caracas - Venezuela setzt seine Politik zur Verstaatlichung strategisch wichtiger Wirtschaftsbereiche fort. Die Regierung von Präsident Hugo Chávez schloss eine Vereinbarung zur Übernahme des 28,5-Prozent-Anteils des US-Telekommunikationskonzerns Verizon an der venezolanischen Telefongesellschaft CANTV für 572 Millionen Dollar (440,5 Millionen Euro). Die linksgerichtete venezolanische Regierung hatte erst in der vergangenen Woche für 739 Millionen Dollar die Übernahme der 82-prozentigen Beteiligung an dem privaten Energieunternehmen Electricidad de Caracas unterzeichnet, die von dem US-Konzerns AES gehalten wurde.

Der venezolanische Außenminister Nicolas Maduro kündigte unterdessen an, dass sein Land weiterhin Erdöl an die USA liefern wolle - ungeachtet von Washingtons Ankündigung, durch vermehrte Nutzung alternativer Energien die Abhängigkeit vom Erdöl aus Venezuela und Iran zu verringern.

Zu entsprechenden Äußerungen der Nummer drei im US-Außenministerium, Nicholas Burns, in der vergangenen Woche in Brasilien sagte Maduro, wenn dieser sage, dass er das venezolanische Öl nicht benötige, solle er es nicht kaufen. Venezuela sei ein "seriöses Land" und werde weiter Erdöl "an die nordamerikanische Gesellschaft verkaufen". Chávez hatte wiederholt gedroht, den Ölhahn für die USA abzudrehen, dabei aber zwischen der Regierung in Washington und der US-Bevölkerung unterschieden. (tso/AFP)

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