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Steve Bannon ist der ehemalige Chefstrategen von US-Präsident Donald Trump.

© Imago/John Angelillo

Bannon drohen bis zu 20 Jahre Haft: Verfahren gegen Trumps Ex-Berater soll im Mai 2021 beginnen

Steve Bannon, der frühere Chefstratege von US-Präsident Donald Trump, ist gegen eine Millionenkaution freigekommen. Ihm wird Betrug und Geldwäsche vorgeworfen.

Das Gerichtsverfahren gegen den früheren Chefstrategen von US-Präsident Donald Trump, Steve Bannon, soll im Mai nächsten Jahres in New York beginnen.

Bundesrichterin Analisa Torres legte bei einer Anhörung in New York am Montag den 24. Mai als Starttermin fest. Sie warnte zugleich, dass sich das Datum verzögern könnte, weil in mehreren Gerichtssälen wegen der Corona-Pandemie Arbeiten für Schutzmaßnahmen anstünden.

Die New Yorker Staatsanwaltschaft wirft Bannon und drei weiteren Beschuldigten vor, im Rahmen der Online-Spendenaktion „We Build The Wall“ („Wir bauen die Mauer“) 25 Millionen Dollar Spendengelder eingesammelt und einen großen Teil des Geldes für eigene Zwecke missbraucht zu haben.

Bannon war in der vorvergangenen Woche festgenommen worden. Er plädierte auf nicht schuldig und wurde gegen Kaution von fünf Millionen Dollar freigelassen. Am Montag plädierten auch die anderen drei Mitangeklagten auf nicht schuldigt.

Die vier Beschuldigten waren per Videoschalte der Gerichtsanhörung zugeschaltet worden. Betrug und Geldwäsche können in den USA mit jeweils bis zu 20 Jahren Haft bestraft werden.

Bannon hatte sich zuletzt als Opfer eines „politischen Attentats“ bezeichnet. „Es geht darum, Menschen, die Präsident Trump beim Bau der Mauer den Rücken stärken wollen, zu stoppen und einzuschüchtern“, sagte Bannon in seinem Podcast „Bannon's War Room“. „Ich bin seit langem dabei. Ich bin dabei wegen des Kampfes. Ich werde weiterkämpfen“, sagte Bannon weiter.

Bannon wird enormer Einfluss auf Trump nachgesagt

Trump hatte Bannon 2016 zu seinem Wahlkampfleiter ernannt. Nach Trumps Amtsantritt im Januar 2017 wurde der für seine islamfeindlichen Positionen bekannte Bannon Chefstratege im Weißen Haus. Nach einem Zerwürfnis mit Trump wurde er aber nur rund ein halbes Jahr später wieder entlassen.

Bannon wurde ein enormer Einfluss auf Trump nachgesagt. Unter anderem bei dem umstrittenen Einreiseverbot für Bürger aus mehrheitlich muslimischen Ländern sowie dem Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen spielte er eine wichtige Rolle.

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Gegen Kritik auch aus den Reihen der Republikaner, Bannon sei ein „Rassist“, nahm Trump seinen Vertrauten immer wieder in Schutz. In vielen außenpolitischen Fragen sollen Trump und Bannon aber über Kreuz gelegen haben.

Bekannt geworden war Bannon vor allem als Herausgeber der für ihre ultrarechten Verschwörungstheorien bekannten Website „Breitbart News“. Auch diesen Job verlor Bannon 2018, nachdem seine Enthüllungen über Trump im Skandalbuch „Feuer und Zorn“ des Journalisten Michael Wolff öffentlich wurden. (dpa, AFP)

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