Rund 100 zum Teil Vermummte haben am Freitagabend in Leipzig randaliert. „Dabei wurden mehrere Polizisten leicht verletzt“, sagte eine Sprecherin der Polizei am Samstag.
Die Randalierer zogen durch die Innenstadt. Sie bauten Barrikaden aus Autoreifen, zündeten Pyrotechnik, warfen Steine und Molotowcocktails. Am Bundesverwaltungsgericht gingen mehrere Scheiben zu Bruch. Auch das US-Konsulat wurde angegriffen. An einem vorbeifahrenden Reisebus wurde die Frontscheibe zerschlagen.
„Die Beamten stoppten den Zug und zerstreuten die Teilnehmer“, sagte die Polizeisprecherin. Es gab eine Festnahme. Die Polizei schließt nicht aus, dass die Ausschreitungen mit dem G7-Gipfel in Bayern zu tun haben.
Ähnliche Ausschreitungen gab es in Leipzig seit Jahresanfang bereits viermal, so vor einem Polizeiposten im Stadtteil Connewitz, vor dem Amtsgericht, bei der Staatsanwaltschaft und vor der Ausländerbehörde der Stadt. Täter konnten bisher nicht ermittelt werden. Die Polizei vermutet die Täter zum Teil im linksextremen Spektrum.
Ein Sprecher der Stadt sagte, die Ereignisse der Nacht hätten "keine politische Dimension" gehabt - es handele sich um "Kriminalität in Reinstform". Leipzig habe "einen unglaublichen Gewaltexzess" erlebt. Nun müsse geklärt werden, ob eine stärkere Polizeipräsenz in der Stadt sinnvoll und möglich sei. Hierzu solle insbesondere mit dem Landesinnenministerium gesprochen werden. (dpa,AFP)
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