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Von einer Pflicht keine Rede mehr: Pistorius skizziert offenbar neues Wehrdienstmodell
Anreize wie einen kostenlosen Führerschein, aber keine Wehrpflicht - so plant der Verteidigungsminister junge Menschen für die Bundeswehr zu gewinnen.
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Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) will mehr Nachwuchs für die Bundeswehr gewinnen. Am Montag hat er dem SPD-Präsidium seine Pläne vorgestellt. Das Modell soll weitgehend auf Freiwilligkeit beruhen, berichtet der„Spiegel“.
Statt einer Wehrpflicht sollen junge Menschen demnach mit Anreizen überzeugt werden, sich freiwillig bei der Bundeswehr zu verpflichten. Einer dieser Anreize könnte ein kostenloser Führerschein sein. Das Wort „Wehrpflicht“ soll nach Spiegel-Informationen gar nicht gefallen sein. Sein Modell sei erst einmal nur zum Auffüllen der großen Personallücken bei der Bundeswehr gedacht.
Dem Medienbericht zufolge sind noch weitere Anreizmodelle im Gespräch, wie ein erleichterter Zugang zu Studienfächern für Menschen, die freiwillig Wehrdienst geleistet haben. Auch Rabatte bei der Rückzahlung von Studienkrediten und Sprachkurse sollen als Maßnahmen geprüft werden. Der neue Dienst soll demnach rund zwölf Monate dauern.
Pistorius gedenkt offenbar, allen 18-Jährigen zunächst eine Art Musterungsfragebogen zu schicken, in dem sie über ihre körperliche Fitness Auskunft geben müssen. Für diese Maßnahme müssten einige Datenschutzbestimmungen geändert werden, was mit einem Mehrheitsbeschluss der Ampel-Koalition möglich wäre.
Seine Ideen für ein neues Wehrpflichtmodell will Pistorius diese Woche auch öffentlich vorstellen. Im Präsidium stießen seine Vorstellungen nach Spiegel-Informationen auf Zuspruch.
Bisher verschickt die Bundeswehr zweimal im Jahr informative Postkarten an Menschen, die gerade 18 Jahre alt geworden sind. Rund 181.500 Soldatinnen und Soldaten stehen zurzeit im Dienst, bis zum Jahr 2031 sollen es 203.000 sein.
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