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Der bunte Schriftzug «Kita» ist in München mit Fingerfarbe auf die Fensterscheibe einer Kindertagesstätte gemalt (Symbolbild).

© picture alliance / dpa

Tarifkonflikt: Warnstreiks in Kitas und bei sozialen Diensten angelaufen

Die Gewerkschaft Verdi rief am 8. März zum deutschlandweiten Streik in den Kitas auf. Die Tarifverhandlungen sollen damit vorangetrieben werden.

Stand:

Im Tarifkonflikt um den Sozial- und Erziehungsdienst hat die Gewerkschaft Verdi am Dienstag zu bundesweiten Warnstreiks an kommunalen Kitas aufgerufen. Auch die kommunalen Beschäftigten der sozialen Dienste und der Behindertenhilfe sollten am 8. März in den Ausstand treten, teilte Verdi am Dienstag in Berlin mit. Verdi wirft den kommunalen Arbeitgebern mangelndes Entgegenkommen bei den laufenden Tarifgesprächen vor. Nach einem Zusammentreffen beider Seiten am vergangenen Freitag sind zwei weitere Gesprächsrunden geplant. Die dritte Runde ist für den 16. und 17. Mai terminiert.

Kampf um bessere Arbeitsbedingungen

Die stellvertretende Verdi-Chefin Christine Behle sagte, die Beschäftigten seien von den Arbeitgebern maßlos enttäuscht. „Nach zwei Jahren besonderer Herausforderungen durch die Pandemie fühlen sie sich im Regen stehen gelassen.“ Verdi fordert für die rund betroffenen 330 000 Beschäftigten Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen Fachkräftemangel und eine höhere Eingruppierung vieler Beschäftigter. Behle sagte: „In der heutigen Zeit ist es nicht nachvollziehbar, dass beispielsweise Sozialarbeiterinnen weniger verdienen als Ingenieure, bei gleichwertigem Studienabschluss. Dennoch bekommen die Ingenieure bis zu 280 Euro monatlich mehr.“ 

In den sozialen Berufen seien insgesamt rund 83 Prozent Frauen tätig, bei den Erzieherinnen in Kitas sogar 94 Prozent. Es gehe also auch um die Gleichstellung von Frauen im Arbeitsleben - deshalb der Termin für die Warnstreiks am internationalen Frauentag.

Mehrere hundert Erzieherinnen beim Warnstreik in Brandenburg erwartet

In Berlin sind die Kitas am Dienstag aufgrund des Feiertages zu. In Brandenburg hingegen werden sich nach Einschätzung der Gewerkschaft Verdi mehrere hundert Erzieherinnen am Warnstreik beteiligen.

Zu einer Kundgebung am Landtag in Potsdam würden Erzieherinnen aus Birkenwerder, Hennigsdorf, Oranienburg, Velten (alle Kreis Oberhavel), Falkensee (Havelland), Königs Wusterhausen (Dahme-Spreewald) und Rüdersdorf (Märkisch-Oderland) erwartet, sagte die Gewerkschaftssekretärin für Potsdam-Nordwestbrandenburg, Claudia Seipelt, am Montag. Auch eine Rede der Verdi-Bezirksvorsitzenden Katja Karger ist dort geplant. Die Eltern, die vom Warnstreik betroffen sind, wurden laut Verdi über die jeweiligen Einrichtungen informiert. (dpa)

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