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Sozial, auf dem Kopf. Die Linken.

© Peter Steffen/dpa

Casdorffs Agenda: Warum die Linken so witzig sind

Die Linkspartei feiert ihren 10. Geburtstag. Doch was ist überhaupt links? Jedenfalls nicht alles, was gegen Hartz IV ist.

Irgendwie ist die Linke schon witzig, doch, doch. Sie feiert nämlich jetzt ihren 10. Geburtstag. Das wirkt, als glaube die Linkspartei, die politische Linke erst erfunden zu haben. Das ist ein bisschen so wie bei der CSU, die denkt, dass es vor ihr das schöne Bayern nicht gegeben haben kann. Oder, noch anders, als gäbe es die Bundesrepublik erst seit 1990. Nein, Links ist älter; aber nicht nur an Lebensjahren der Wähler.

Ja, es gibt da etwas, das sich vor zehn Jahren recht mühselig fand: die damalige PDS mit der im Westen gegründeten „Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit“. Seither hat sich diese Partei als „Die Linke“ im Parteiensystem gehalten, im Moment als knapp stärkste Oppositionspartei.

Wobei, nicht zu vergessen, in ihr auch starke strukturkonservative Kräfte eine Heimat gefunden haben. Außerdem ist nicht gleich links, was gegen Hartz IV ist. Oskar Lafontaine, vor zehn Jahren mit dem inzwischen verstorbenen Lothar Bisky zum Vorsitzenden gewählt, war auch nie nur links.

Und ein Nein zu Regierungsbeteiligungen ist was? Bestimmt nicht links. „Ich nenne links, dass man gesellschaftliche Fragen für vorrangig hält. Dass man die gesellschaftlichen Antworten, die gegeben werden, jedes Mal sehr skeptisch überprüft, ob sie wirklich mehr als eine Tagesantwort sein können.“ Sagte Günter Gaus. Das ist links, und es ist schon mal älter als „Die Linke“.

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