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Politik: „Weniger Elite, mehr Breite“

Bulmahns Uni-Konzept wird auch in den eigenen Reihen kritisiert

Berlin (mfk/neu). Der Plan von Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD), Hochschulen mit einem Wettbewerb zu Eliteuniversitäten auszubauen, ist auf Kritik bei SPD und Grünen gestoßen. Der Vorstoß sei „problematisch“, sagte SPDFraktionsvize Michael Müller dem Tagesspiegel. Bulmahns Ansatz sei zu eng, wenn sie sich auf die Spitzenförderung konzentriere. „Wir müssen mehr für die Breitenförderung der Universitäten tun“, forderte Müller. Zudem sei es falsch, den Wettbewerb für Universitäten auszuschreiben. Stattdessen solle man über einzelne Fakultäten reden. In der SPD-Fraktion herrscht Unmut darüber, dass Bulmahn den Plan zuvor nicht mit den Abgeordneten abgestimmt habe. Die Fraktion hatte unlängst zwei Arbeitsgruppen zu Bildung und Forschung gebildet. Auch Grünen-Fraktionschefin Christa Sager sprach von einem „fragwürdigen Konzept“ Bulmahns. Die Regierung müsse die Studienbedingungen in der Breite verbessern. Baden-Württembergs Kultusministerin Annette Schavan (CDU) sagte dem Tagesspiegel, sie sei über den Plan „entsetzt“. Die Methode, fünf Spitzenunis über fünf Jahre zu fördern sei „unsäglich“. Nirgendwo sonst glaube eine Regierung, auf diesem Wege Eliten erzeugen zu können.

In Berlin kündigten alle drei Universitäten an, sich um den Status einer Spitzenuniversität bewerben zu wollen. Die Wettbewerbssieger sollen ab 2006 für fünf Jahre 250 Millionen Euro aus Bundesmitteln bekommen.

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