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Protest gegen die Militärjunta: Anhänger von Aung San Suu Kyi in Naypyidaw

© AFP/Stringer

Update

Widerstand gegen die Militärjunta: Mindestens 18 Tote bei Protesten in Myanmar

In Myanmar geht die Militärjunta weiter hart gegen Demonstranten vor. Es gibt zahlreiche Tote und Verletzte.

In Myanmar sind bei landesweiten Protesten gegen den Militärputsch mindestens 18 Menschen getötet und mehr als 30 weitere Personen verletzt worden. Dies gaben die Vereinten Nationen in einer Mitteilung am Sonntag bekannt. Es ist der tödlichste Tag, seit das Militär sich am 1. Februar an die Macht geputscht hat. Nach Angaben der UN schossen Sicherheitskräfte in den beiden größten Städten Rangun und Mandalay sowie in Dawei, Bag, Myeik und Pokokkuo mit scharfer Munition auf Menschenmassen.

Auch seien bei den Demonstrationen mindestens 85 medizinische Fachkräfte und Studenten, sowie sieben Journalisten festgenommen worden. Insgesamt sollen seit Anfang des Monats mehr als 1000 Menschen willkürlich verhaftet worden sein. Die UN verurteilte die „eskalierende Gewalt“ aufs Schärfste und rief das Militär dazu auf sofort den Einsatz von Gewalt gegen „friedliche“ Demonstranten einzustellen.

Die Proteste richten sich gegen das Militär. Auf Bildern, die von „Frontier Myanmar“ verbreitet werden, sind Demonstranten zu sehen, die in der Innenstadt von Rangun Barrikaden errichtet haben. Manche tragen Schilder, auf denen steht: „Schützt das Volk. Schützt die Demokratie“.
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Die kanadische Botschaft vor Ort zeigte sich angesichts der zunehmenden Gewalt gegen „unbewaffnete“ Demonstranten entsetzt. Man gedenke der Todesopfer und Verletzten, die sich für „eine friedliche Rückkehr zu einer demokratischen Regierung in Myanmar“ einsetzten, hieß es in einer Mitteilung der Botschaft auf Facebook.

Am 1. Februar hatte das Militär in Myanmar gegen Regierungschefin Aung San Suu Kyi geputscht. Die 75-Jährige hatte die Parlamentswahl im November mit klarem Vorsprung gewonnen. Seit dem Umsturz hat es immer wieder Massenproteste in Myanmar gegeben. Die Demonstranten fordern die Freilassung der festgesetzten Regierungschefin und die Wiedereinsetzung ihrer zivilen Regierung. Das Militär hat zuletzt mit zunehmender Härte gegen die Widerstandsbewegung durchgegriffen. (dpa)

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