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Eine Frau hält ein Plakat während eines Protestes gegen die rechtsextreme Alternative für Deutschland (AfD), während Demonstranten zum Veranstaltungsort des AfD-Parteitags in Essen.

© REUTERS/Christian Mang

Tagesspiegel Plus

Wie reagieren auf die rechte Herausforderung?: „Ich halte ein AfD-Parteiverbot für einen Irrweg“

Der Politikwissenschaftler Philip Manow über den Populismus als Folge liberalen Überschwangs, das Ergebnis der Europawahl und die wehrhafte Demokratie.

Von Hans Monath

Stand:

Herr Manow, die wehrhafte Demokratie gilt in Deutschland als große Errungenschaft. Teilen Sie dieses Urteil?
Nein. Wir Deutschen haben uns jahrzehntelang selbst glauben gemacht, dass wir aus dem Untergang der Weimarer Republik und den Verbrechen des Nationalsozialismus gelernt hätten, dass die Demokratie sich verteidigen muss gegen ihre Gegner, die sie sonst von innen zerstören. Ich halte für zweifelhaft, dass diese Erzählung überhaupt historisch belastbar ist. Man könnte auch mit einem Zitat des Juristen Helmut Ridder sagen: Demokratie- und Rechtszerstörung gehen immer Hand in Hand. Die Vorstellung ist naiv, das Recht könne rettend eingreifen, wenn die Demokratie in Gefahr ist.

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