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Hubschrauber der Deutschen Bundeswehr landen während des Natomanövers - Flinker Igel - im Bayerischen Wald.

© imago images / Sommer

Jugendoffizier im Interview zum Soldatenbann: „Wir dürfen nicht werben“

Der Kapitänleutnant Hans Wachtel über die Information von Schülern über den Soldatenberuf. Ein Interview.

Sie gehen als Jugendoffizier in Schulen und informieren über den Soldatenberuf und den Alltag bei der Bundeswehr. Wie sieht Ihre Arbeit mit Schülern konkret aus?

Wir als Jugendoffiziere kommen auf Anfrage der Lehrer an die jeweiligen Schulen und halten dort sicherheitspolitische Vorträge.

Worum geht es darin?

Die Themen sind sehr vielfältig. Schwerpunkte sind der Auftrag und die Aufgaben der Bundeswehr, Auslandseinsätze, die deutsche Sicherheits- und Verteidigungspolitik und Deutschlands Engagement in Internationalen Organisationen. In unseren Vorträgen halten wir uns an die Vorgaben des Beutelsbacher Konsens.

Was bedeutet das, der Beutelsbacher Konsens?

Wir zwingen Schülern nicht unsere Meinung auf, wir stellen uns den kritischen Fragen und lassen die Schüler zu Wort kommen.

Wo ziehen Sie die Grenze zwischen Information und Werbung?

Es gibt eine klare Trennung zwischen Jugendoffizieren und Karriereberatern. Den Jugendoffizieren ist es verboten, Werbung für den Soldatenberuf zu machen. Wir erläutern keine Karrierechancen, Gehälter oder Ähnliches. Bei diesbezüglichen Nachfragen verweisen wir grundsätzlich an die Karriereberater der Bundeswehr.

Welche Fragen stellen Ihnen die Schüler am häufigsten?

Die meisten Fragen kommen zu den Auslandseinsätzen und Themen, die gerade in den Medien sind.

Wie gehen Sie mit den Fragen um?

Wir beantworten die Fragen der Schüler immer offen und ehrlich. Bei der Beantwortung sind wir nicht an Vorgaben des Bundesverteidigungsministeriums gebunden. Wir können auch kritisch Stellung beziehen. Wir zeichnen ein realistisches Bild, ohne die Dinge schön zu reden.

Wie oft geht es in den Gesprächen an den Schulen auch um Kampfeinsätze oder den Tod?

Das kommt durchaus zur Sprache. Wir weisen auf die Gefahren des Berufs hin, wir verschweigen das Thema nicht.

Wie reagieren Sie auf den konkreten Wunsch von Schülern, sich der Bundeswehr anzuschließen?

Wir sprechen den Schülern zu keiner Zeit eine Empfehlung aus, sondern berichten lediglich von unseren Erfahrungen als Soldaten.

Das Gespräch führte Jonas Mielke

Jonas Mielke

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