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Der stellvertretende Bundesvorsitzende der Alternative für Deutschland (AfD), Alexander Gauland, will eine Grenzschließung und Härte gegenüber Asylsuchenden.

© dpa/Swen Pförtner

AfD-Vize Alexander Gauland über Flüchtlinge: "Wir können uns nicht von Kinderaugen erpressen lassen"

Grenzen zu und kein Mitgefühl zeigen: AfD-Vize Alexander Gauland will Härte gegenüber Flüchtlingen. Seine Tochter findet seine Aussagen "schwer erträglich".

Der stellvertretende AfD-Vorsitzende Alexander Gauland hat sich für eine konsequente Grenzschließung und Härte gegenüber Schutzsuchenden ausgesprochen. "Wir müssen die Grenzen dichtmachen und dann die grausamen Bilder aushalten", sagte Gauland dem "Zeitmagazin". Und weiter: "Wir können uns nicht von Kinderaugen erpressen lassen.“

Ähnlich in der Wortwahl hatte sich nach den Pöbeleien gegen Flüchtlinge in sächsischen Clausnitz die Frontfrau der fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung, Tatjana Festerling, geäußert. Sie bezeichnete Flüchtlinge als "skrupellose Invasoren" und warf ihnen vor, Kindertränen zu instrumentalisieren.

Gauland verglich den Zuzug von Flüchtlingen nach Deutschland mit einem Wasserrohrbuch. "Man kann sich nicht einfach überrollen lassen. Einen Wasserrohrbruch dichten Sie auch ab", sagte der 75-jährige.

Den umstrittenen thüringischen Fraktionsvorsitzenden der Alternative für Deutschland, Björn Höcke, nannte Gauland einen Freund. "Ich bewundere, dass er es schafft, jede Woche in Erfurt Tausende auf die Straße zu bringen", sagte Gauland. Höcke, ein Oberstudienrat, fällt immer wieder mit rassistischen Äußerungen und rechten Thesen auf und gilt daher auch in Teilen der AfD als Belastung für die Partei.

Gauland verneinte einen Zusammenhang zwischen den Parolen seiner Partei und den zunehmend aggressiveren Protesten gegen Flüchtlinge und die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung. "Sie gehen auf einer Demo eine Verbindung zu Menschen ein, die nicht so differenziert denken", sagte Gauland. "Da mag eine Stimmung entstehen, die man als bedrohlich empfinden kann. Das können Sie nicht steuern."

Als Brandstifter sehe er sich nicht. "Man muss politische Auseinandersetzungen führen dürfen, ohne für kriminelle Handlungen verantwortlich gemacht zu werden", sagte Gauland.

Seine Tochter, die evangelische Pfarrerin Dorothea Gauland, findet die Aussagen ihres Vaters schwer erträglich. "Ich finde es schrecklich, was er sagt", sagte sie dem "Zeitmagazin". Sie hat einen Flüchtling aus Eritrea in ihrem Pfarrhaus aufgenommen. (Tsp)

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