
© Sebastian Kahnert/dpa
Minderjährige besonders betroffen: Zehn Prozent der Deutschen haben zu wenig Wohnraum
In Deutschland haben im Jahr 2020 knapp 8,5 Millionen zu beengt gelebt. Das ergab eine der Erhebung zu Einkommen und Lebensbedingungen in Europa.
Stand:
Rund 8,5 Millionen Menschen in Deutschland haben zu wenig Wohnraum. Im vergangenen Jahr lebten damit 10,3 Prozent der Bevölkerung in Wohnungen, die nach europäischer Definition als überbelegt gelten, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte. Menschen in Städten, Alleinlebende sowie Alleinerziehende und deren Kinder waren überdurchschnittlich häufig betroffen.
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Als überbelegt gilt eine Wohnung, wenn sie über zu wenige Zimmer im Verhältnis zur Personenzahl verfügt. Das heißt konkret ein Raum pro Paar, das in dem Haushalt lebt, ein Raum für jede weitere Person ab 18 Jahren, ein Raum für zwei Kinder unter 12 Jahren, ein Raum für zwei Kinder desselben Geschlechts zwischen 12 und 17 Jahren, ein Raum je Kind zwischen zwölf und 17 Jahren, wenn sie unterschiedlichen Geschlechts sind.
Eine Überbelegung erlebten im Jahr 2020 mehr als 16 Prozent der Minderjährigen in Deutschland zu. Sie sind damit die Altersgruppe, die am häufigsten zu beengt wohnt. Erwachsene zwischen 18 und 64 Jahren lagen mit einem Anteil von elf Prozent leicht über dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung. Hingegen lebten nur drei Prozent der ab 65-Jährigen zu beengt.
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Gemäß europäischer Definition muss ein Ein-Personen-Haushalt mindestens zwei Zimmer haben, etwa ein Wohn- und ein Schlafzimmer, damit die Wohnung nicht als überbelegt gilt.
Überbelegungsquote in deutschen Städten besonders hoch
Die Überbelegungsquote in den deutschen Städten war demnach besonders hoch. Gut jeder Siebte (15 Prozent) hatte hier zu wenig Wohnraum zur Verfügung. In Kleinstädten und Vororten waren dagegen nur etwa halb so viele Menschen betroffen, hier wohnten 7,9 Prozent in überbelegten Wohnungen. Auf dem Land betraf dies nur 5,8 Prozent der Bevölkerung.
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Insgesamt 13 Prozent der Alleinlebenden wohnten in zu beengten Verhältnissen, beispielsweise in Ein-Zimmer-Appartements. Demgegenüber lebten nur 2,4 Prozent der Menschen in Haushalten mit zwei Erwachsenen in überbelegten Wohnungen.
Unter den Haushalten mit Kindern war die Überbelegungsquote bei Alleinerziehenden am höchsten – 29,9 Prozent der Alleinerziehenden und deren Kinder hatten zu wenig Wohnräume. Dagegen wohnten nur 7,3 Prozent der Haushalte mit zwei Erwachsenen und einem Kind sowie acht Prozent der Haushalte mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern in solchen Verhältnissen.
Vergleiche mit Vorjahresergebnissen sind aufgrund der Neugestaltung der Erhebung im Jahr 2020 nicht möglich. Im EU-Vergleich hingegen waren die Überbelegungsquoten in Rumänien und Lettland mit 45,1 Prozent beziehungsweise 42,5 Prozent am höchsten. Die Inselstaaten Zypern (2,5 Prozent) und Malta (4,2 Prozent) hatten dagegen EU-weit 2020 am wenigsten mit Überbelegung zu kämpfen. (AFP/dpa/KNA)
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