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Raketenangriff: Zehn Rebellen in Pakistan getötet

Ein Raketenangriff auf ein mutmaßliches Extremisten-Lager im Nordwesten Pakistans hat mindestens zehn Menschen das Leben gekostet. Die amerikanischen Streitkräfte bestreiten eine Verwicklung in den Angriff. Das Dementi schließt eine Beteiligung der USA aber nicht völlig aus.

Bei einem Raketenangriff von afghanischem Gebiet auf Stellungen islamistischer Kämpfer im pakistanischen Stammesgebiet sind mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Die vier abgeschossenen Raketen hätten zwei Rebellenverstecke in Südwaziristan getroffen, sagte ein Vertreter der pakistanischen Sicherheitsbehörden am Mittwoch.

Ziele des Raketenangriffs sei ein mutmaßliches Trainingscamp islamistischer Kämpfer in dem Dorf Bagdar in Südwaziristan gewesen, sagte der Sicherheitsbeamte weiter. Dabei seien mindestens zehn islamistische Rebellen getötet worden. Demnach gehörte das Lager zu dem Islamisten-Netzwerk Hisb-i-Islami von Gulbuddin Hekmatjar. Hekmatjar hielt sich den Angaben zufolge zur Zeit des Anschlags nicht in dem Lager auf. Demnach ist unklar, ob der lokale Hisb-i-Islami-Führer, Zanjir Wazir, bei dem Angriff ums Leben kam. Der Sicherheitsbeamte warf den US-geführten Truppen in Afghanistan vor, für den Angriff verantwortlich zu sein.

US-Militär bestreitet Verwicklung in den Angriff

"Das ist nicht wahr", sagte US-Leutnant Nathan Perry in Kabul. Weder die US-geführten Koalitionstruppen noch die Nato-Truppen seien für den Angriff verantwortlich. "Wir haben keinerlei Information bezüglich des Raketenbeschusses in Pakistan." Die Stammesgebiete im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet waren in der Vergangenheit wiederholt Ziel von Angriffen des US-Militärs. Derartige Attacken wurden auch dem US-Geheimdienst CIA angelastet. Islamabad hatte die USA aufgefordert, Einsätze auf pakistanischem Territorium zu unterlassen.

Nach Angaben lokaler Behörden wurde am Mittwoch der pakistanische Islamistenführer Namdar im Nordwesten des Landes in einer Koranschule erschossen. "Ein bewaffneter Angreifer hat mit einer Kalaschnikow auf ihn geschossen" sagte ein Behördensprecher. Namdar sei noch am Ort des Angriffs in der Region Khyber nahe der Stadt Peshawar gestorben. Der Angreifer sei verhaftet worden. Namdar hatte einen Angriff der pakistanischen Armee am 30. Juni überlebt. Seine Organisation kämpft für die Einführung der Scharia nach dem Vorbild des früheren afghanischen Taliban-Regimes. (sgo/AFP)

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