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Eine Freiwillige trägt Hilfsgüter zu Menschen in einem afghanischen Dorf.

© Ahmad SAHEL ARMAN / AFP

Ethnische Vetreibungen: Zehntausende Menschen flüchten vor Taliban-Attacken

Durch politische Auseinandersetzungen mit einem ehemaligen Offizier wurden zahlreiche Menschen vertrieben. Die UN bereite sich auf die Versorgung vor.

Bei Attacken durch die Taliban sind im Norden Afghanistans mindestens 27.000 Menschen vertrieben worden. Das meldeten die Vereinten Nationen am Donnerstag. Die Kämpfe starteten in der Provinz Sar-e-Pul vor zwei Wochen, wie afghanische Medien berichteten.

Auslöser soll eine Auseinandersetzung zwischen den militant-islamistischen Taliban, die seit August 2021 wieder in Afghanistan an der Macht sind, und einem ehemaligen Offizier sein.

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Die UN sei darauf vorbereitet, mehr als 10.000 Menschen mit dem Notwendigsten zu versorgen. „Viele Familien sind in Nachbarprovinzen im Norden oder das zentrale Hochland Bamyan geflohen“, heißt es. Auch Videos auf sozialen Medien zeigen, wie Familien in die Berge flüchten - Frauen erzählen, dass sie ihre Kinder verloren und keine Lebensmittel, Kleidung oder Medizin hätten.

Ein lokaler Taliban-Sprecher hingegen sagte der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch, dass die Vertriebenen wieder zurückgekehrt seien.

Die Angriffe durch die Taliban begannen, als der abtrünnige Taliban-Offizier Mahdi Mujahid die betroffene Region im Juni unter seine Kontrolle gebracht hatte. Die vertriebenen Anwohner gehören der Ethnie der Hazara an. Bereits während der ersten Taliban-Herrschaft in den 90er Jahren waren die Hazara aufgrund ihres schiitischen Glaubens Repressionen und Verfolgung durch die Taliban ausgesetzt. (dpa)

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