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Symbolbild: Ein Polizeiwagen mit Blaulicht in der Nacht

© Paul Zinken/dpa

Update

Zittau in Sachsen: Sprengstoffanschlag auf Wohnung von Linke-Stadträtin

Unbekannte zündeten nachts Sprengstoff am Wohnhaus einer Politikerin in Zittau. Diese ist „zutiefst erschüttert“. Der Linken-Vorsitzende spricht von Terror.

Auf die Wohnung der Linke-Kommunalpolitikerin Ramona Gehring im sächsischen Zittau ist ein Anschlag verübt worden. Menschen wurden dabei in der Nacht zum Mittwoch nicht verletzt, wie das Landeskriminalamt Sachsen mitteilte.

Kurz vor Mitternacht zündeten Unbekannte demnach offenbar Sprengkörper an dem Haus in Zittau. „Bei der Detonation gingen mehrere Scheiben zu Bruch. Es entstand erheblicher Sachschaden“, hieß es in der Mitteilung.

Nach Angaben der Partei Die Linke befanden sich in der Wohnung mehrere Personen, darunter das Enkelkind Gehrings. Landesparteichefin Antje Feiks zeigte sich entsetzt: „Wir sind von dem Ereignis in Zittau geschockt. (...) Sollte sich herausstellen, dass es sich um einen von Rechts motivierten Anschlag handelt, so reiht sich dieser leider in eine Reihe weiterer Fälle von Bedrohungen und Gewalt ein.“

Die Linke zitierte auch Gehring selbst: „Ich bin zutiefst über den Anschlag erschüttert. Nur dem Zufall ist es zu verdanken, dass kein Mensch verletzt wurde. Ich lasse mich jedoch auch dadurch nicht einschüchtern und werde weiterhin für Mitmenschlichkeit und eine tolerante Gesellschaft eintreten.“ Gehring ist in Zittau Stadträtin, gehört dem noch nicht konstituierten neuen Kommunalparlament aber nicht mehr an.

Der Bundesvorsitzende der Linkspartei nahm den Anschlag zum Anlass für eine deutliche politische Warnung. „Polizei und Justiz müssen aufhören ständig von 'Einzeltätern' zu sprechen“, schrieb Bernd Riexinger am Mittwoch bei Twitter. „Dahinter stehen gefährliche rechtsextreme Netzwerke und Terroristen!“

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Nach Angaben des Landeskriminalamts waren Polizei und Feuerwehr schnell am Einsatzort. Beamte der Sonderkommission Rechtsextremismus des Polizeilichen Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrums hätten die Ermittlungen übernommen, gemeinsamen mit Kollegen des Staatsschutzdezernats der Polizeidirektion Görlitz.

Eine politische Motivation könne derzeit nicht ausgeschlossen werden, teilte das Landeskriminalamt mit. Die Ermittler baten um Hinweise aus der Bevölkerung. (dpa)

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