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SPD-Chef Lars Klingbeil

© dpa/Bernd von Jutrczenka

„Zwangsdienst nicht zeitgemäß“: Klingbeil spricht sich gegen Rückkehr der Wehrpflicht aus

Der SPD-Chef plädiert dafür, jeden jungen Menschen nach der Bereitschaft für einen militärischen oder zivilen Freiwilligendienst zu fragen. Eine Pflicht sieht er kritisch.

SPD-Chef Lars Klingbeil hat sich kritisch über eine Wiedereinführung der Wehrpflicht geäußert, wie sie von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) jüngst ins Spiel gebracht wurde.

„Ich begrüße das Bemühen von Boris Pistorius, die Bundeswehr attraktiver zu machen als Arbeitgeber und um Nachwuchskräfte anzuwerben“, sagte Klingbeil der „Rheinischen Post“ vom Donnerstag. „Ich halte persönlich aber nichts von einer Wiedereinführung der Wehrpflicht, weil ich finde, dass ein Zwangsdienst nicht zeitgemäß ist.“

Klingbeil sprach sich aber dafür aus, jeden jungen Menschen nach der Bereitschaft für einen militärischen oder zivilen Freiwilligendienst zu fragen. „Was ich richtig finde, ist, dass jeder junge Mensch einmal in seinem Leben mit der Frage konfrontiert wird, ob er oder sie einen Dienst für unser Land leisten möchte“, sagte der SPD-Parteivorsitzende weiter. „Egal, ob bei der Bundeswehr oder im sozialen Bereich. Dafür müssen wir die Freiwilligendienste stärken.“

Verteidigungsminister Pistorius hatte kurz vor Weihnachten eine Wehrpflicht nach dem „schwedischen Modell“ angeregt. Dort werden alle jungen Frauen und Männer gemustert, aber nur einige von ihnen leisten am Ende den Grundwehrdienst.

Auch andere Politikerinnen und Politiker zeigten sich für eine Wiedereinführung der Wehrpflicht offen. Die Anwendung der Wehrpflicht wurde in Deutschland Mitte 2011 ausgesetzt. Die rechtlichen Grundlagen dafür bestehen jedoch fort. (AFP, dpa)

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