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Missbrauch in fast 500 Fällen: Haftstrafe: 53-Jähriger hatte sich an zwei Mädchen vergangen

Berlin - Er holte die Töchter seiner Lebensgefährtin von der Schule ab und kümmerte sich. Die Mädchen nannten ihn Papa.

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Berlin - Er holte die Töchter seiner Lebensgefährtin von der Schule ab und kümmerte sich. Die Mädchen nannten ihn Papa. Ralf D. nutzte das Vertrauen aus. Zwei der vier Kinder missbrauchte der 53-Jährige über Jahre – in insgesamt 482 Fällen, stand am Montag für das Landgericht Berlin fest. Gegen den geständigen Angeklagten ergingen drei Jahre und vier Monate Gefängnis. Auf eine Strafe von vier Jahren Haft hatte die Anklägerin plädiert.

Zu ersten Übergriffen war es im Sommer 2010 in einer Wohnung in Hellersdorf gekommen. Die älteste Tochter war damals neun Jahre alt. Der Angeklagte habe das Mädchen als sexuell „initiativ“ erlebt, hieß es in einer von seiner Verteidigerin verlesenen Erklärung. „Er unterlag einer absoluten Fehlvorstellung, dass sie es wollte.“ Er könne sich an eine „wöchentliche Frequenz“ erinnern. Das Kind habe es womöglich als häufiger wahrgenommen. Als die Tochter mit zwölf Jahren sexuelle Handlungen ablehnte, habe er von ihr abgelassen. Und sich an einer vier Jahre jüngeren Schwester vergangen. Er habe auch an diesem Mädchen „keine Angst“ wahrgenommen.

Das ältere Mädchen hatte sich Ende 2014 der Mutter offenbart. Als diese Ralf D., einen bis dahin unbestraften Altenpfleger, mit den Vorwürfen konfrontierte, zeigte er sich selbst an. Inzwischen hat er eine Sexualtherapie begonnen und Geld an seine Ex-Freundin geschickt. Strafmildernd berücksichtigten die Richter, dass D. mit seinem Geständnis den Kindern eine intensive Befragung vor Gericht ersparte. K.G.

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