Cottbus: AfD-naher Gedenkstättenführer darf keine Bildungsarbeit mehr machen
Der Vorstand der Gedenkstätte im früheren DDR-Gefängnis hat sich darauf geeinigt, Faust wegen seiner AfD-nahen Äußerungen nicht mehr in der Bildungsarbeit einzusetzen.
Cottbus - Der ehemalige politische Häftling Siegmar Faust darf im Menschenrechtszentrum Cottbus keine Führungen mehr anbieten. Der Vorstand der Gedenkstätte im früheren DDR-Gefängnis habe sich am Dienstagabend darauf geeinigt, Faust wegen seiner öffentlichen Äußerungen nicht mehr in der Bildungsarbeit einzusetzen, bestätigte die geschäftsführende Vorsitzende des Menschenrechtszentrums, Sylvia Wähling, am Mittwoch. Ende Mai hatte bereits die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen angekündigt, sich von Faust zu trennen.
Der 73-jährige war in die Kritik geraten, nachdem er in verschiedenen Zeitungen AfD-nahe Positionen vertreten hatte. Außerdem warb er um Milde für den ehemaligen Anwalt der terroristischen Rote Armee-Fraktion, Horst Mahler, der wegen Leugnung des Holocaust im Gefängnis sitzt. Faust war zu DDR-Zeiten mehrmals wegen seines Kampfes um Meinungsfreiheit inhaftiert. Die Bundesrepublik kaufte ihn 1976 frei. (dpa)
Janne Keiselbach
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