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Brandenburg: „Aktenzeichen XY“ jagt die Poker-Räuber

Berlin - Nach dem Aufsehen erregenden Überfall auf das Pokerturnier im Berliner Hyatt-Hotel am Wochenende wurden schon mehr als 50 Zeugen befragt. Nach Polizeiangaben gehen täglich immer noch Dutzende Hinweise ein.

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Berlin - Nach dem Aufsehen erregenden Überfall auf das Pokerturnier im Berliner Hyatt-Hotel am Wochenende wurden schon mehr als 50 Zeugen befragt. Nach Polizeiangaben gehen täglich immer noch Dutzende Hinweise ein. Trotzdem fehlt eine heiße Spur. Das könnte sich am heutigen Mittwochabend ändern: Um 20.15 Uhr wird der Fall in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ präsentiert.

„Das ist der Hammer, was da am Samstag passiert ist“, sagte der Moderator der Sendung, Rudi Cerne, dieser Zeitung. Er habe in seiner Zeit bei „Aktenzeichen XY“ nur wenige Fälle gehabt, die so spektakulär abliefen. „In Düsseldorf gab es einen Banküberfall von fünf Tätern, die alle mit schweren Maschinenpistolen bewaffnet waren und auch geschossen haben“, erzählt der ehemalige Eiskunstläufer, der seit acht Jahren die Sendung moderiert. Er glaubt, dass die Pokerräuber schnell gefasst werden. „Das geht jetzt ganz flott. Ich schätze, wir werden über 100 Anrufe bekommen“, sagt er.

Die Suche nach Tätern mithilfe von Videoaufnahmen und Fotos sei „der Klassiker“ bei der Sendung. 42 Prozent aller gezeigten Verbrechen wurden bisher aufgeklärt – obwohl die Polizei meist nur mit schwierigen Fällen an die Produzenten herantritt. Meist geben Zuschauer den entscheidenden Hinweis. 62 Prozent der namentlich gesuchten Verbrecher werden statistisch gesehen kurz nach der Sendung gefasst. Es habe sogar schon Fälle gegeben, bei denen sich der Täter nach der Ausstrahlung selbst gestellt habe, sagte Cerne. Wer aber hofft, neue, unveröffentlichte Aufnahmen des Raubes zu sehen, wird enttäuscht. Exklusives Material aus verschiedenen Überwachungskameras hat nur die Polizei. Derzeit werten die Ermittler alle Bilder aus und gleichen sie mit Polizeifotos von bekannten Straftätern ab. Auch DNS-Proben und Fingerabdrücke werden untersucht. Bei dem Überfall hatten die vier Männer 242 000 Euro erbeutet. Ein Wachmann hatte einen Täter zunächst festgehalten, musste ihn aber wieder laufen lassen.

Bei „Aktenzeichen XY“ wurden bisher mehr als 80 Kriminalfälle aus Berlin und fast 30 aus Brandenburg gezeigt. Fast die Hälfte der Berliner Fälle und ein Drittel der Brandenburger konnten so aufgeklärt werden. Johannes Radke

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