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Baustellen und Umleitungen: Bahn spart sich die Informationen Wenig Hinweise auf die Streckensperrung

Berlin - Alles ist wie fast immer. „Zug fällt aus“ steht am Sonntagmittag auf der Anzeigetafel im Bahnhof Zoo in Berlin.

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Berlin - Alles ist wie fast immer. „Zug fällt aus“ steht am Sonntagmittag auf der Anzeigetafel im Bahnhof Zoo in Berlin. Gleich zweimal. Und für die Fahrt nach Cottbus, die seit dem gestrigen Fahrplanwechsel 21 Minuten kürzer sein soll, ist eine Verspätung von 40 Minuten angekündigt. Und doch ist etwas anders. Seit Sonntag gibt es auch erhebliche Einschränkungen im Betrieb. Ein Jahr lang ist nun der Abschnitt Charlottenburg – Wannsee für den Regionalverkehr gesperrt – und damit Potsdam-Hauptbahnhof vom Regionalbahnverkehr abgehängt. Fahrgäste müssen auf die S-Bahn ausweichen oder für Fahrten in umgeleiteten Zügen mehr Zeit aufwenden. Mit Informationen dazu hält sich die Bahn auf den Bahnhöfen in Berlin und in den Zügen aber zurück. In Potsdam dagegen sind die Zugänge zu den Bahnsteigen selbst am Boden mit Hinweisen beklebt.

„Bitte informieren Sie sich“, steht auf den Plakaten am Zoo, die pauschal Einschränkungen auf den Linien RE 1 (Magdeburg–Eisenhüttenstadt) und RE 7 (Dessau–Wünsdorf-Waldstadt) ankündigen. Mehr nicht. Wer sich nicht zuvor informiert hat, muss nun einen der Service-Mitarbeiter suchen, die auf den Bahnsteigen unterwegs sind, oder zum Auskunftsschalter. Dort war am Sonntag noch wenig los.

Dass der Zug aus Wünsdorf-Waldstadt nun bereits im Bahnhof Zoo endet, stand im Bahnhof Alexanderplatz zwar auf der Abfahrtstafel, in der mehr als zehnminütigen Wartezeit auf den Mittagszug gab es aber keinen einzigen Zusatzhinweis mit Tipps zur Weiterfahrt. Und auch im Zug beschränkte sich die Durchsage auf den Hinweis, dass der Zug am Bahnhof Zoo seine Fahrt beendet. „Bitte alle aussteigen und auf Wiedersehen.“ Auch am Bahnsteig gab es keine weiteren Informationen – nicht per Lautsprecher und auch nicht von Mitarbeitern. Es waren keine zu sehen. Wer weiter Richtung Dessau wollte, musste selbst den Weg finden: mit der S-Bahn nach Wannsee und dort weiter mit der RE 7, die „nur“ zwischen Zoo und Wannsee unterbrochen ist. In den Informationskästen auf den Bahnsteigen, in denen Fahrplanänderungen angekündigt werden, hängt ein Wust von Blättern, die auf kleine Änderungen vornehmlich in der Nacht verweisen, nichts jedoch zu den erheblichen Einschränkungen, die seit Sonntag gelten. Für die Bahn ist das logisch, denn die Umleitungen und Ausfälle sind in den neuen Fahrplan eingearbeitet und somit keine Fahrplanänderungen mehr.

Auf dem gesperrten Abschnitt waren am Sonntag bereits Bauarbeiter beschäftigt. Vielleicht ist der Spuk ja wirklich in einem Jahr vorbei. Klaus Kurpjuweit

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