Trotz Pegida-Absage: Bärgida und Anti-Pegida-Demos starten in Berlin

Berlin - Trotz der erklärten Terrorgefahr bei einer Pegida-Demonstration in Dresden wollen am Montag in Berlin wieder Anhänger und Gegner der islamkritischen Bewegung auf die Straße gehen. Zu einer Veranstaltung unter dem Motto "Nie wieder Pegida" vor dem Kanzleramt hat unter anderem der Türkische Bund aufgerufen.

Die Berliner Patrioten gegen die angebliche Islamisierung des Abendlandes, kurz Bärgida, wollen sich in der Nähe des Alexanderplatzes treffen. In Dresden sind für Montag alle Demonstrationen verboten, nachdem es eine Morddrohung gegen einen Pegida-Organisator gegeben hatte.

Laut Polizei hat Bärgida 1000 Teilnehmer angemeldet. Zu Gegendemonstrationen werden laut Polizei etwa 3000 Menschen erwartet. Es werde strikt auf eine Trennung der unterschiedlichen Kundgebungsteilnehmer geachtet. Sie könnten aber in Ruf- und Sichtweite demonstrieren.

Polizei ist mit "angemessener" Zahl im Einsatz

Die Polizei will in Berlin die Demonstrationen von Gegnern und Anhängern der islamkritischen Bewegung Pegida am Montag mit einer "angemessenen" Zahl von Einsatzkräften schützen. Zu konkreten Sicherheitsmaßnahmen könne man sich aber nicht äußern, sagte Sprecher Thomas Neuendorf.

Das Berliner Wissenschaftszentrum für Sozialforschung (WZB) stellte unterdes eine neue Studie über Pegida-Anhänger vor. Dabei geht es um die Fragen, was sie auf die Straße treibt, welche Einstellungen sie zum Islam haben und wie groß ihr Vertrauen in politische und gesellschaftliche Institutionen ist.