Flugrouten-Streit: BBI: Platzeck für optimalen Lärmschutz Regierungschef für die neuen Routen-Vorschläge
Potsdam -Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) spricht sich für noch effektivere Lösungen zum Lärmschutz am künftigen Flughafen Berlin Brandenburg International (BBI) aus. „Mein Ziel ist es, dass der Flugverkehr so organisiert wird, dass er die Bedürfnisse der Menschen im Umfeld ernst nimmt“, sagte Platzeck am Freitag.
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Potsdam -Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) spricht sich für noch effektivere Lösungen zum Lärmschutz am künftigen Flughafen Berlin Brandenburg International (BBI) aus. „Mein Ziel ist es, dass der Flugverkehr so organisiert wird, dass er die Bedürfnisse der Menschen im Umfeld ernst nimmt“, sagte Platzeck am Freitag. Sowohl die Flugrouten als auch die Nutzung der einzelnen Flugbahnen und die Schallschutzmaßnahmen für direkt Betroffene müssten im Zusammenhang gesehen werden, um einen optimalen Lärmschutz zu erreichen.
„Wir brauchen ein intelligentes Management der Start- und Landebahnen“, sagte Platzeck. Dies könne Lärm ebenso mindern wie eine Flugzeugführung durch Lotsen, die auch Kriterien des aktiven Lärmschutzes berücksichtige. So wäre es beispielsweise hilfreich, wenn bei einem Geradeausflug von der Nordbahn über Mahlow „lärmmindernde betriebliche Maßnahmen“ umgesetzt würden. „Nicht jedes Flugzeug muss erst am Ende der Startbahn abheben“, erläuterte er. „Bei allen diskutierten Varianten muss es im Kern darum gehen, für die Menschen im direkten Umfeld Lösungen zu finden, die sie so weit wie möglich von Lärm entlasten“, so Platzeck.
Der Fluglärmkommission bescheinigte der Ministerpräsident eine „hervorragende Arbeit“. „Ich erwarte, dass die Ergebnisse der Diskussion in der Fluglärmkommission von der Flugsicherung ernsthaft geprüft und, wenn keine gravierenden Sicherheitsargumente dagegen sprechen, auch übernommen werden“, sagte er. Wirtschaftlichkeit sei bezogen auf Umwegstrecken, die nur wenige Flugmeilen lang sind, kein Argument. Platzeck forderte die Flugsicherung auf, alle Möglichkeiten zu prüfen, um Fluglärmbelastungen zu vermeiden, etwa durch eine enge Bindung an Flugrouten oder dadurch, dass Flugzeuge nicht nur wie gesetzlich vorgeschrieben bis zu einer Flughöhe von 5000 Fuß (1500 Meter), sondern noch höher durch Lotsen begleitet werden müssen. Dafür müsse im Zweifelsfall auch eine ausreichende Zahl von Fluglotsen zur Verfügung stehen, sagte er.
Was aktive Schallschutzmaßnahmen für Anwohner betrifft, so forderte Platzeck Transparenz. Bbesonders bei der Frage, ob langjährig genutzte Räume als Wohnraum bewertet werden und damit Schallschutz erhalten, auch wenn sie nicht den Raummaßen des Baugesetzbuchs entsprechen. „Ich unterstütze eine großzügige Handhabung bei der Umsetzung der Schallschutzmaßnahmen durch den Flughafen. Den betroffenen Bürgern soll ein sehr guter Schallschutz zur Verfügung gestellt werden. Ich weiß, dass sich die Flughafengesellschaft darum müht“, sagte er. dapd
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