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Auf dem Bahnhofsgelände in Oranienburg (Brandenburg) ist am 28.09.2012 ein intakter chemischer Langzeitzünder einer zerschellten 5 Zentner Bombe gesprengt wworden.

© Bernd Settnik/dpa

Weltkriegsfolgen: Bombenzünder in Oranienburg gesprengt

Stadt rechnet mit vielen weiteren Räumungen und Sperrungen in der Kreisstadt von Oberhavel in den nächsten Monaten.

Stand:

Oranienburg - Der Zünder einer fünf Zentner schweren Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg ist auf dem Bahnhofsgelände von Oranienburg (Oberhavel) gesprengt worden. Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Brandenburg brauchten nur eine dreiviertel Stunde, um den hochgefährlichen chemischen Langzeitzünder unschädlich zu machen, wie Stadtsprecher Björn Lüttmann am Freitag sagte. „Die Maßnahme verlief nach derzeitigem Kenntnisstand ohne Probleme.“ Er freue sich, dass eine weitere Bombe in Oranienburg unschädlich gemacht wurde, sagte der Sprecher weiter. Seit der Wende war die Sprengung des Zünders die 139. Entschärfung oder Sprengung einer Fliegerbombe in Oranienburg.
Der Zünder war vor einer Woche auf dem Bahnhofsgelände neben einer zerschellten Bombe gefunden worden. Da er nicht mehr mit dem Sprengkörper verbunden war, konnte der Sperrkreis klein gehalten werden. Nur rund 100 Menschen mussten am Morgen ihre Wohnungen rund um die Fundstelle verlassen. Der Betrieb der S-Bahn-Linie 1 wurde am Bahnhof Oranienburg ab 10.00 Uhr bis zum Mittag eingestellt.
Zwtl.: Am Bahnhof wird systematisch nach Bomben gesucht In der Stadt nördlich von Berlin werden immer wieder Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Schätzungen zufolge liegen dort noch rund 300 Blindgänger im Boden. Bei den Kampfhandlungen im Zweiten Weltkrieg waren über Oranienburg rund 22.000 Fliegerbomben niedergegangen. Erst Ende August mussten zwei Stadtviertel mit Tausenden Menschen evakuiert werden, weil gleich zwei Sprengkörper unschädlich gemacht wurden.
„Wir rechnen damit, dass in dem nächsten Monaten noch häufiger Bomben entschärft oder gesprengt werden als bisher“, sagte Lüttmann.
Denn im Zuge der Bauarbeiten an der Bahnstrecke nach Rostock habe die Deutsche Bahn begonnen, das Gelände rund um den Bahnhof systematisch nach Sprengkörpern abzusuchen. „Der Bahnhof war im Krieg ein Bombardierungsschwerpunkt“, erläuterte Lüttmann. Und da er mitten in der Stadt liege, seien die häufigen Räumungen unvermeidbar. dapd

Luise Poschmann

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