Brandenburg: Bombodrom: Initiativen wollen Entscheidung
Neuruppin/Zühlen/Mirow - Die Initiativen Freie Heide, Freier Himmel und Pro Heide haben erneut einen Verzicht auf die militärische Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide in Nordbrandenburg gefordert. Die Wiederinbetriebnahme des so genannten Bombodroms bei Wittstock würde 9000 direkte und 6000 indirekte Arbeitsplätze im Tourismus gefährden, bekräftigten Sprecher der Initiativen am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung.
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Neuruppin/Zühlen/Mirow - Die Initiativen Freie Heide, Freier Himmel und Pro Heide haben erneut einen Verzicht auf die militärische Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide in Nordbrandenburg gefordert. Die Wiederinbetriebnahme des so genannten Bombodroms bei Wittstock würde 9000 direkte und 6000 indirekte Arbeitsplätze im Tourismus gefährden, bekräftigten Sprecher der Initiativen am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung. Es sei eine „Entvölkerung“ und damit die „Verödung“ der ganzen Region zu befürchten.
Das nach Angaben der Initiativen mehr als 14 000 Hektar große Bombodrom wurde bis zur Wende als Luft-Boden-Schießplatz der sowjetischen Truppen genutzt. Die Bundeswehr plant seit Jahren, dass Areal wieder in Betrieb zu nehmen. Die Luftwaffe will dort bis zu 1700 Einsätze pro Jahr absolvieren. Dabei sind Tiefflüge und Bombenabwurfübungen geplant. Die Tiefflugzone führt über die Ruppiner Seenkette und die Müritzer Seenplatte, die zusammen das größte zusammenhängende Wasserwandergebiet Westeuropas bilden. Gegen die Pläne sind zahlreiche Klagen bei Gerichten anhängig.
Eine von der Bundeswehr im Jahr 2003 erteilte sofortige Betriebserlaubnis wurde per einstweiliger Anordnung bis zu Hauptsacheentscheidungen außer Kraft gesetzt. Am Dienstag (31. Juli) verhandelt das Verwaltungsgericht Potsdam drei Musterklagen gegen die militärische Nutzung der Heidelandschaft.
Nach Einschätzung der Initiativen wird die Verhandlung richtungweisend für alle anderen Klagen sein. Die Kläger rechnen fest mit einem Erfolg. Unabhängig davon fordern sie jedoch auch eine politische Entscheidung für die zivile Nutzung des Areals. Dabei verweisen die Initiativen unter anderem auf die ablehnende Haltung der Landesregierungen von Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin. ddp
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