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Das Kinder- und Jugenheim «Haus Babenberg» der Haasenburg GmbH am 21.06.2013 in Jessern (Brandenburg).

© dpa

Nach schweren Vorwürfen: Brandenburg lässt Todesfälle in Haasenburg-Heimen untersuchen

Was ist in den drei Haasenburg-Heimen tatsächlich passiert? Jetzt sollen auch zwei Todesfälle neu aufgerollt werden.

Stand:

Potsdam  - Nach Misshandlungsvorwürfen gegen Kinder- und Jugendheime lässt die Landesregierung die Todesumstände zweier Jugendlicher untersuchen. Ein Sprecher des Bildungsministeriums bestätigte am Sonntag einen entsprechenden Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“. Demnach wurde eine 15 Jahre alte Bewohnerin im Juni 2005 an einer Schranktür erhängt im Jugendheim Neuendorf gefunden. Im Mai 2008 starb im Kinderheim Jessern ein 16-jähriges Mädchen nach einem Sturz aus dem Dachgeschoss. In beiden Fällen habe die Staatsanwaltschaft damals „keine Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden oder Pflichtverletzungen durch Erzieher“ feststellen können.

AUSFÜHRLICHES ZUM THEMA: Am Montag in den Potsdamer Neuesten Nachrichten Die Tageszeitung „taz“ hatte in der vergangenen Woche berichtet, Bewohner der Heime in Jessern, Neuendorf in Unterspreewald (Dahme-Spreewald) und Müncheberg (Märkisch-Oderland) seien bei Verstößen gegen die strengen Regeln mit Gesprächsverbot und Einschlüssen bestraft worden. Auch gegenüber den PNN hatten ehemalige Insassen schwere Vorwürfe erhoben. Bei Fixierungen soll es zu Knochenbrüchen gekommen sein. Die Staatsanwaltschaft Cottbus prüft in diesem Zusammenhang zwei Strafanzeigen. Der Betreiber, die Haasenburg GmbH, bestreitet die Vorwürfe.
Eine unabhängige Untersuchungskommission soll in der kommenden Woche die Arbeit aufnehmen. „In diesem Gremium wird kein einziger Ministeriumsmitarbeiter sitzen“, versicherte Ministeriumssprecher Stephan Breiding. Man setze bei der Überprüfung der „harschen Vorwürfe“ wie von verschiedenen Parteien gefordert auf externen Sachverstand. Die Kommission werde einen pauschalen Untersuchungsauftrag erhalten, der auch die beiden Todesfälle einschließe. Das Gremium soll sich selbst in den Haasenburg-Heimen umschauen, erklärte Breiding. Überdies streben Koalition und Opposition in Brandenburg eine Sondersitzung des Bildungsausschusses im Landtag an. dpa/PNN

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