Brandenburg: D-Mark-Nostalgie
Viele Berliner zahlen noch mit alten Scheinen
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Berlin – Sechs Jahre nach der Einführung des Euro haben viele Berliner noch immer D-Mark-Scheine zu Hause oder in ihren Portemonnaies. Inzwischen werden aber weniger alte Münzen und Scheine in die Banken und Geschäfte gebracht als vor einigen Jahren. Im laufenden Jahr wurden bis Ende November 13,5 Millionen D-Mark in Berliner Banken in Euro umgetauscht. Im Vorjahr waren es noch 16,3 Millionen Mark. In den Kaufhäusern, die noch D-Mark nehmen, erscheinen die Kunden mit dem alten Geld in immer größeren Abständen.
In der Berliner C&A-Filiale am Kurfürstendamm will etwa alle zwei Wochen ein Kunde mit D-Mark bezahlen. „Das ist eine bequeme Art und Weise, alte Scheine loszuwerden“, sagt Filialleiter Sebastian Rosendahl. Kurz nach der Euroeinführung 2002 kamen noch viele Berliner mit D-Mark-Scheinen in den Laden, jetzt sei „die Tendenz eher rückläufig“. In ganz Deutschland nahm C&A 2007 pro Monat im Schnitt 300 000 D-Mark ein.
Im Kaufhof am Alexanderplatz wurde in diesem Jahr drei bis viermal mit D-Mark bezahlt - 2006 war es noch 20- bis 30-mal. „Viele finden beim Umzug oder beim Aufräumen noch alte Scheine und Münzen“, sagt eine Kassenmitarbeiterin. Kamen die Kunden früher mit 500 Mark, zahlen sie jetzt aber eher mit kleinen Scheinen. „Von Jahr zu Jahr wird weniger mit alten Scheinen bezahlt.“ Ein Trend, den auch der Handelsverband bestätigt.
„Insgesamt wird immer weniger mit D-Mark gezahlt“, sagt der Geschäftsführer des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg (HBB) Nils Busch-Petersen. Auch wenn er die D-Mark-Einnahmen im Berliner Einzelhandel nicht beziffern kann, ist er sicher: „Die Wahnsinnszahlen liegen wohl eher versteckt in den Sparstrümpfen.“ In ganz Deutschland können sich viele Haushalte noch nicht von den alten Scheinen und Münzen trennen. Insgesamt befinden sich laut Bundesbank noch rund 14 Milliarden D- Mark in Umlauf. dpa
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