HINTERGRUND: Das ehemalige DDR-Gefängnis
Im Zuchthaus Cottbus waren zu DDR-Zeiten vor allem politische Gefangene inhaftiert. Wer von ihnen seine Haft antrat, war nach Angaben des Vereins Menschenrechtzentrum Cottbus zuvor in einem Stasi-Gefängnis in Untersuchungshaft gewesen und zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden.
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Im Zuchthaus Cottbus waren zu DDR-Zeiten vor allem politische Gefangene inhaftiert. Wer von ihnen seine Haft antrat, war nach Angaben des Vereins Menschenrechtzentrum Cottbus zuvor in einem Stasi-Gefängnis in Untersuchungshaft gewesen und zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden.
Das Gefängnis wurde 1860 als „Königliches Centralgefängnis“ eröffnet.
Zwischen 1945 und 1989 gab es insgesamt rund 20 000 Häftlinge im Cottbuser Gefängnis. Neben Bautzen zählt es zu den größten DDR-Haftanstalten für politische Gefangene. Im sächsischen Bautzen saßen laut Menschenrechtszentrum Menschen mit längeren Haftstrafen, in Cottbus mit einer Maximalstrafe von fünf Jahren ein. Das Zuchthaus konnte 600 Häftlinge unterbringen – zu Spitzenzeiten sollen es doppelt so viele gewesen sein.
Das Menschenrechtszentrum wurde 2007 von früheren politischen Gefangenen gegründet. Der Verein kaufte das Areal mithilfe von öffentlichen Mitteln und privaten Spenden und wandelte es 2011 in eine Gedenkstätte um. Seit 2013 ist die Dauerausstellung „Karierte Wolken – politische Haft im Zuchthaus Cottbus 1933 - 1989“ zu sehen – sie widmet sich den Biografien von politischen Gefangenen während des Nationalsozialismus und des SED-Regimes. dpa
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