Tegeler Irrsinn am Flughafen: Ein Flieger musste wegen Lärmschutz durchstarten
Berlin/Schönefeld - Paradox: Weil Anwohner vor Fluglärm geschützt werden sollen, wurde es in der Nacht zu Montag besonders laut am Himmel über Tegel. Eine aus Dubrovnik kommende Maschine von Germanwings, die bereits zur Landung angesetzt hatte, startete mit einem Höllenlärm durch, weil der Pilot für die letzten Minuten des Flugs keine Landeerlaubnis erhalten hatte.
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Berlin/Schönefeld - Paradox: Weil Anwohner vor Fluglärm geschützt werden sollen, wurde es in der Nacht zu Montag besonders laut am Himmel über Tegel. Eine aus Dubrovnik kommende Maschine von Germanwings, die bereits zur Landung angesetzt hatte, startete mit einem Höllenlärm durch, weil der Pilot für die letzten Minuten des Flugs keine Landeerlaubnis erhalten hatte. Da das Flugzeug nach Mitternacht aufgesetzt hätte, wäre eine Ausnahmegenehmigung nötig gewesen, die es aber nicht gab.
Insgesamt mussten Sonntagnacht laut der Senatsverkehrsverwaltung drei Maschinen von Tegel nach Schönefeld umgeleitet werden, weil die Landezeit überschritten war – um vier, neun und dreizehn Minuten. Nach Angaben der Flughafengesellschaft waren es sogar vier Flüge – alle von Germanwings/Eurowings. Generell gilt für Tegel ein Nachtflugverbot von 23 Uhr bis 6 Uhr. Bis 23.59 Uhr gibt es aber eine pauschale Ausnahmemöglichkeit, die der Verkehrsleiter des Flughafens gewähren kann. Nach Mitternacht muss für jeden Flug eine Erlaubnis der Senatsverkehrsverwaltung eingeholt werden, wo es eine Bereitschaft gibt.
Beim Flug aus Dubrovnik war es eng geworden. Die Maschine sollte um 22.30 Uhr landen. Wegen des Gewitters war sie aber zwei Stunden später als geplant losgeflogen. Damit war klar, dass die kritische Landezeit erreicht werden würde. Warum der Pilot dennoch nach Tegel flog und sogar zur Landung ansetzte, war nicht zu klären. Bis Redaktionsschluss gab es keine Stellungnahme von Germanwings. Klaus Kurpjuweit
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